Top 5
Musik kann heilen, Menschen zusammenbringen und Freude verbreiten. Diese fünf Genres verbreiten einzig und allein den Drang, sich beide Ohren abzuschneiden.
Heinrich Weingartner — 12/13/23, 03:59 PM
Musik ist sehr schön, wenn sie sich von diesen fünf Genres fernhält. (Fotos: Unsplash)
Musikhören kann jed*er. Musikmachen ist Menschen vorbehalten, die nicht folgende fünf Genres bedienen:
Im Angesicht der Langeweile: Ein klassisches Konzert.
Eine klassische Pizza erkennt man daran, dass sie mit wenig Zutaten auskommt und trotzdem nicht langweilig wird. Klassische Musik erkennt man am Gegenteil: Fünfhundert Geigen, dreissig Trompeten, zweiundsechzig Pauken und zwei Triangel spielen gemeinsam fünfhundert Tonfolgen, die schon nach einer Minute langweilig sind. Mozart klingt teilweise spassig.. Aber auch seine Kompositionen klingen wie Schlaflieder im Vergleich zu den Ableton-Beats, die ein Fünfzehnjähriger an einem verregneten Sonntagnachmittag bastelt.
Eine musikalische Sünde: Gitarrensoli.
Immer wenn irgendwo auf der Welt eine Rockgitarre zerschlagen wird, kommen wir dem Seelen- und Weltfrieden etwas näher. Wer es heute immer noch cool findet, seine Attitüden auf Catering-Ridern, in Backstages und Bed-and-Breakfast-Zimmern auszuleben und auf der Bühne kundzutun, wie viel man trinkt und wie kaputt man ist, sollte aus der toxischen Selbstmitleidsspirale ausbrechen und sein Leben auf die Reihe kriegen.
Erzähl mir mehr davon, wie dir dein Iced Latte auf den Boden gefallen ist.
Sobald Kunststudierende merken, dass sie mit ihrer Kunst keinen Lebensunterhalt finanzieren können, versuchen sie sich in Musik. Weil ihr an der Kunstschule erworbenes Talent des Abzeichnens und Nachmachens auch auf ihre musikalischen Betätigungen abfärbt, hören sich durch vergessene Hits, machen diese nach, kriegen es aber nicht 1:1 auf die Reihe und nennen das Resultat dann Indie / Alternative.
Mal bisschen reinblasen. Was für ein Ton rauskommt, ist völlig egal.
Jazz gibt es eigentlich gar nicht. Dieses Genre wurde von und für Menschen erfunden, die den höchsten Grad einer renommierten Musikschule abgeschlossen haben, ihr Instrument aber immer noch nicht richtig spielen können. Falsche Töne, tanzbeinfeindliche Rhythmen und Akkorde, die auch ein Schimpanse zufällig gedrückt haben könnte, ziehen sich konsequent durch die Jazzgeschichte. Und während das Anything-Goes-Geklimper vorgetragen wird, bestellt das hornbrillentragende Jazz-Publikum überteuerte Negroni im 5/4-Takt.
Nein, danke: A-Cappella-Musik. (Bild: © Universal Pictures)
A-Capella ist kein Musikgenre, sondern hochkonzentriertes Gift für die Geschmacksnerven. Hey, kommt zusammen, wir machen ein bisschen Musik … ohne Musik. Wow. Von A-Capella-Musizierenden sollte man stets so viel Abstand halten wie ihre Stimme reicht. Man erkennt sie an ihrem PH-Abschluss, ihrem Meisterzertifikat in Querflöte oder ihrer langjährigen Mitgliedschaft im Quartierchor.