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Sie sind überfüllt, unpraktisch und ohne Regeln. An diesen fünf Orten in Luzern parkierst du dein geliebtes Velo besser nicht.
Jonas Wydler — 03/29/23, 07:18 AM
Velofahren ist in der Stadt Luzern mit einigen Ärgernissen verbunden. (Fotos: Jonas Wydler)
Achtung Reizthema: Veloparkplätze. Die richtige Parkierung von Zweirädern ist interessanterweise kein technisches, sondern ein emotionales Thema. Es gibt sie doppelstöckig und unterirdisch, mal muss man den Lenker einhängen, mal das Rad reinquetschen. Obwohl klar ist, dass die einzige praktische und städtebaulich vertretbare Lösung ein einfacher Bügel ist, an den man das Velo anlehnen und anketten kann. Das hat Luzern erkannt und stattet die Strassen flächendeckend mit solchen Bügeln in verschiedenen Varianten aus. Trotzdem gibt’s noch suboptimale Veloparkierungen.
Wer hier einen Platz für sein Velo findet, steht auf der Sonnenseite des Lebens: Bahnhofstrasse.
Am schlimmsten sind die Markttage, an denen man mit dem Velo eine mühsame Tafel umfahren muss, die zum Stossen anregt. Aber was soll man sich noch aufregen? Wie soll man für die Bahnhofstrasse noch auf Besserung hoffen? Hier, wo vor 10 Jahren (!) die Bevölkerung für eine autofreie Strasse gestimmt hat. Wo sich eh alle nur für das Stadttheater interessieren, hat sich für Velos in den Jahren genau nichts verbessert. Und so schieben wir unsere Göppel weiter in nicht vorhandene Lücken zwischen Bäumen.
Uhren sind hier wichtiger als Zweiräder: Grändel.
Hier regieren zwar keine Autos, dafür Uhren. Und die kaufkräftige Klientel reist nicht per Velo, sondern mit dem Reisecar an. Darum werden Velos hier als Störfaktor wahrgenommen und knapp geduldet. Mehr nicht.
Eng und kaum Parkiermöglichkeiten für Zweiräder: Bruchstrasse.
Das soll eine Veloachse sein? Abgesehen davon, dass sich die Autos immer noch wie Platzhirschen aufspielen, sind die Veloabstellplätze ein schlechter Witz. Auto um Auto macht sich entlang der Strasse zwischen den Bäumen breit. Und ab und zu kommt eine Fläche, auf die sich Velos drängen. Es liegt auf der Hand, was zu tun wäre.
Vor dem Parterre findet man oft keinen Platz mehr: Mythenstrasse.
Es soll sie geben, die Glückspilze, die vor dem Parterre ab und zu eine Lücke für ihr Velo entdecken. Obschon diese Gegend Veloland ist, hat es unverständlich wenig Platz für Velos. Dafür gibt es hier wider alle Logik und Vernunft fahrende und stehende Autos. So viele Fragezeichen, so wenig Lösungen. Es wäre ein Leichtes, diese 100 Meter Quartierstrasse vom motorisierten Blech zu befreien.
Veloparkieren wird hier zur olympischen Disziplin: Zentralstrasse.
Willkommen im Langsamverkehrsflickwerk Zentralstrasse, wo sämtliche Neustadtbewohner:innen morgens auf den Zug eilen und ihre Göppel im Rush irgendwo hinstellen, wo’s keinen Platz hat. Wagemutige rollen ihre Velos eine dünne gelbe Rinne hinunter in den Tunnel, andere hieven sie unter grösster Kollisionsgefahr mit rennenden Fusspendlern in die zweite Etage der Monsterständer – aber die meisten haben keine Zeit für solche Spässe. Geschweige denn dafür, den ganzen Bahnhof zu umfahren, um die Velostation auf der falschen Seite zu erreichen.