Top 5
Ob man nun von der Evolution weiss oder an die Schöpfungstheorie glaubt: Ein paar Dinge am menschlichen Körper scheinen nicht so ganz durchdacht. Wir stellen fünf davon vor.
Corinne Huwyler — 11/23/22, 11:07 AM
Der menschliche Körper ist bei genauerer Betrachtung eine ziemlich schlechte Konstruktion.
Gesundheit ist alles. Das wissen nicht nur wir Menschen, das ist auch den Krankenkassen bewusst, die bis Ende November nochmals auf Hochtouren um neue Kund:innen werben. Trotzdem gibt es einige Dinge, die auch an einem gesunden Körper manchmal nerven.
Weil er selbst nichts auf die Reihe bringt, darf er wenigstens oftmals Schmuck tragen: der Ringfinger.
Der Ringfinger befindet sich zwar an den motorisch wichtigen Händen, aber bringt allein kaum etwas zustande. Er ist wie der Typ bei der Gruppenarbeit, der sämtliche Treffen und Deadlines verpasst und am Schluss dann doch die gleiche Note bekommt wie die anderen Gruppenmitglieder, weil die eben nicht solche Assis sind wie er selbst. Laut Wikipedia hängte sich Robert Schumann sogar Gewichte an seine Ringfinger, um sie für das Klavierspielen zu trainieren. Damit schädigte er diese dauerhaft und wurde deshalb Komponist statt Pianist. Man kann es also versuchen, aber es bringt nichts. Der Ringfinger will einfach nicht nützlicher werden.
Erinnert uns schmerzlich an bessere Zeiten der Evolution: das Steissbein.
Möchte sich ein Nilpferd ein Revier zu eigen machen, benutzt es den Schwanz, um seinen Kot dort zu verteilen. Möchte der schwanzlose Mensch irgendwo unterkommen, muss er sich durch unzählige Wohnungsbesichtigungen quälen, amtlich beweisen, dass er noch niemanden umgebracht hat, Mietkaution zahlen und eine Haftpflichtversicherung abschliessen, die im Fall der Fälle dann doch nicht bezahlt. Aber eben, mit dem Steissbein bleibt der Menschheit nur ein Überbleibsel des Schwanzes – auf das wir bei einem Sturz auf den Hintern schmerzvoll aufmerksam gemacht werden.
Sitzt wie ein Hut auf der Niere und macht Stress: die Nebenniere.
Hier wird das besonders hinterfotzige Stresshormon Cortisol produziert. Dieses tut so nett und hilft bei kurzfristig erhöhter Belastung. Während längeren Stressphasen hat es dann aber irgendwie keine Lust mehr und sorgt für Schlaflosigkeit und innere Unruhe. Dann doch lieber gar kein Cortisol. Denn wenn wir auch mit kurzen Stressphasen nicht umgehen könnten, würden wir uns vielleicht erst gar keinen Stress machen.
Und jetzt versuchen Sie mal in diesen Bauchnabel einen Fünfliber hineinzuquetschen. Es wird nicht gehen.
Klar, während der Schwangerschaft ist die Versorgung des Babys über die Nabelschnur natürlich lebensnotwenig. Aber die Einbuchtung, die anschliessend daraus entsteht, scheint nicht ganz durchdacht. Einerseits ist der Bauchnabel genügend gross, dass sich irgendwelche dahergelaufenen Fusseln oder Krätzmilben darin einnisten können. Andererseits aber dann doch zu klein für die aktive Nutzung – wenn schon, wäre ein Bauchnabel praktisch, mithilfe dessen man zumindest ein Kaugummipäckchen oder einen Notgroschen mitführen könnte.
So enden die meisten von ihnen: Weisheitszähne.
Man muss nicht besonders anfällig für Verschwörungstheorien sein, um hier eine zu wittern: Irgendwann im Erwachsenenalter, wenn die Krankenkasse schon längst nicht mehr für Zahnkorrekturen zahlt, kommen noch so ein paar neue Beisser hervor und machen die ganze geld- und schmerzintensiv erarbeitete Zahnstellung zur Sau. Die meisten Menschen müssen sie dann entfernen lassen und bleiben mit mehr Schmerzen, weniger Geld und der Frage, ob da vielleicht nicht doch etwas Weisheit verloren gegangen ist, zurück. Wer hinter dieser Idee steckt, ist nicht klar. Aber es müssen ganz böse Leute sein.