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Im Büro werden Fremde zu Freunden und die Arbeitstage zu 8.5-stündigen Abenteuern. Aber Spass beiseite. Hier kommen die schlimmsten Eigenschaften deiner Arbeitskolleg:innen.
Martin Erdmann — 10/03/23, 06:50 AM
Das schlimmste aller Statussymbole: Arbeitsplatz. (Fotos: Unsplash)
Eigentlich bist du gegen Lohnarbeit, brauchst aber Geld, um deinen ausschweifenden Lebensstil zu finanzieren. Als wäre es nicht schon genug anstrengend, täglich mehrere Stunden im Büro zu verbringen und dabei so wenig wie möglich zu leisten, bist du dauernd auch noch von anderen Menschen umgeben. Im Office-Slang nennt man sie Arbeitskolleg:innen und das sind ihre schlimmsten Angewohnheiten.
Sollte Privatsache bleiben: Zähneputzen.
Eigentlich wolltest du dich nur in deiner bevorzugten WC-Kabine einschliessen, um eine halbe Stunde mit totem Blick durch Instagram zu scrollen. Doch am Waschbecken versperrt dir eine Person mit Schaum vor dem Mund den Weg. Du vermutest, dass sich die Tollwut wieder einmal im Büro ausgebreitet hat und beschliesst, die befallene Arbeitskollegin vor dem Büroeingang mit Hilfe eines grossen Steins von ihrem Leiden zu befreien. Im letzten Moment merkst du aber, dass sie sich hier nur die Zähne putzt. Will man sich tatsächlich mit Leuten verbal austauschen, deren Mundhygiene im selben Raum stattfindet, in dem das ganze Büro seine Notdurft verrichtet?
Schlimmer als Kündigung: Einladung zu Anlass mit sozialen Kontakten.
Arbeit ist wie eine Geiselnahme: Du wirst an einem Ort festgehalten, an dem du eigentlich gar nicht sein willst. Manchen Leuten setzt das dermassen zu, dass sie zwanghaft versuchen, Freundschaften zu schliessen. Nur mit höchst asozialem Verhalten kannst du dich davor schützen. Sendest du aber in einem schwachen Moment zwischenmenschliche Wärme aus, kriegst du sofort eine Einladung zu einer Hochzeit, die penetrant «Fest der Liebe» genannt wird und auf einem alternativen Bauernhof in S-Bahn-Nähe stattfindet. Alle Anwesenden tragen weisse Leinenkleider aus einer Bio-Schneiderei, wo der Stoff pro Meter mehr kostet als eine mehrtägige Ayahuasca-Zeremonie in den Wäldern Kolumbiens. Du meinst, in einer Sekte gelandet zu sein, aber es ist nur die Eheschliessung von Röbi aus der Buchhaltung und Chregle vom HR.
Die Jack-Wolfskin-Jacke für die Füsse: Finken im Büro.
Menschen, die im Büro Finken tragen, meinen wohl, sie seien etwas Besseres. Anstatt mit 40 das erste Burnout einzufahren und sich mit Mitte 50 per Herzinfarkt frühzeitig aus dem Arbeitsleben zu verabschieden, versuchen sie, sich im Büro möglichst bequem einzunisten. Nach Feierabend bleiben ihre Finken unter ihrem Tisch zurück und mischen der muffigen Büroluft eine fiese Note Fussschweiss bei, der sich über mehrere Quartale in ihnen angesammelt hat.
Verraten dich jeden Morgen: Pünktliche Mitarbeitende.
Wenn du pro Jahr 50 Mal 5 Minuten zu spät zur Arbeit kommst, hast du dir 250 Minuten Freizeit erschlichen, in denen du beispielsweise 5.95 Folgen «Gilmore Girls» schauen kannst. Doch pünktliche Menschen gönnen dir diese kleinen Erfolge der Arbeitnehmenden nicht. Sie sitzen jeden Morgen rechtzeitig am Arbeitsplatz und lassen dich schlecht aussehen, wenn du zu spät eintriffst. Pünktliche Menschen sind der verlängerte Arm der Teppichetage, das Messer im Rücken des Proletariats, die Totengräber aller Utopien.
Just don't.
Strahlende Augen, lächelnde Lippen und eine von Grund auf positive Lebenseinstellung: Wenn du diese Symptome bei deinen Mitarbeitenden beobachtest, leiden sie wahrscheinlich an guter Laune. Unangenehme Begleiterscheinungen: Sie wollen dir mit penetranter Vehemenz von ihrem Wochenende erzählen, sind versessen darauf, mit dir Mittag zu essen und stehen plötzlich an deinem Tisch, um dir verschwommene Handybilder von den letzten Ferien auf Fuerteventura zu zeigen. Kurz: Sie vergiften das Betriebsklima, das sich darauf beschränkt, alles um sich herum leidenschaftlich zu hassen.