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Dichter Brandbeschleuniger-Nebel in der Ufschötti und Badetuch-Platzmangel in der Seebadi: Luzern braucht dringend neue Bademöglichkeiten. Zum Beispiel in diesen Brunnen.
Alice Reinhard — 06/07/23, 07:44 AM
Billiger als der Lido-Eintritt: Luzerns Brunnenwelt. (Foto: Wikipedia)
In Zürich oder Basel haben sich Brunnen als Ort der Erfrischung bereits etabliert. Luzern scheint mit dem vielen Seeanstoss ein wenig verwöhnt zu sein, denn im Brunnen badende Menschen sind hier immer noch eine Seltenheit. Und dass, obwohl Luzern gemäss der städtischen Kommunikation eine Brunnenstadt von touristischem Wert darstellt. Während einige Luzerner Exemplare einen eher traurigen Eindruck vermitteln, sind andere Brunnen geradezu prädestinierte Orte sommerlicher Abkühlung. Kultz bringt eine Review der badenswertesten Brunnen Luzerns.
Badeerlebnis mit feinjustierter Massagedüse: Wagenbachbrunnen. (Foto: Wikipedia)
Prominent vor dem KKL stehend mit genügend Wasservolumen und angenehmer Einstiegshöhe scheint der Wagenbachbrunnen geradezu perfekt für ein sommerliches Badevergnügen. Weitere Pluspunkte gibt der nahegelegene Drinks of the World für das obligate alkoholhaltige Erfrischungsgetränk, sowie die architektonische Relevanz der unmittelbaren Brunnen-Nachbarschaft. Oder wie es ein Google-Rezensent ausdrückt: «Schöner Blick auf den Vierwaldstättersee unter dem eindrücklichen Vordach des KKL.»
Historisch wertvolle Abkühlung: Krienbrügglibrunnen. (Foto: Stadt Luzern)
Badet man im Krienbrügglibrunnen so bewegt man sich in historisch wechselvollen Gewässern. Hier floss einst der Krienbach und der Wasserspender wurde mehrmals versetzt und erneuert. Auf dem Brunnenstock sitzen zwei Putten, also zwei engelsgleiche Wesen. Es bedarf einiges an Mut, sich mit wenig Kleidung am Körper in direkte Konkurrenz zu so einer eindrücklichen Historie zu begeben, doch wer den Schritt wagt, wird mit grossem Badespass belohnt.
Aus dem Wasser aus ein Getränk bestellen: Neptunbrunnen. (Foto: Wikipedia)
Der Neptunbrunnen eignet sich mit seinem grossen Fassungsvermögen für ausgelassenen Badespass. Besonders hedonistische Sonnenanbeter:innen, welche sich üblicherweise gerne an vielbesuchten Badeplätzen räkeln, kommen hier auf ihre Kosten. Inmitten von Cafés am Mühlenplatz gelegen garantiert ein Bad hier volle Aufmerksamkeit. Ein weiterer Pluspunkt ist der verrucht-abenteuerliche Ruf dieses Brunnens; schliesslich wurde die vergoldete und namensgebende Neptunfigur Ende des 19. Jahrhunderts mit aller Dreistigkeit von der Brunnenspitze geraubt.
Der Bürgenstock unter den Luzerner Wasserbehälter: Zwillingsbrunnen.
Erwischt man den richtigen Blickwinkel, so erscheinen die Zwillingsbrunnen beim Musikpavillon wie Infinity Pools – hier lässt es sich mit Blick über das Luzerner Seebecken baden. Diese Brunnen eignen sich für all jene, die Erholung nötig haben und dabei auf ein altbewährtes Wellnessprogramm zurückgreifen möchten. Inmitten der Parkanlage beim Kurplatz gewähren die grosszügigen Brunnenbecken eine Badekur vom Feinsten und trumpfen gar mit dem Komfort von mittig angelegten Springbrunnendüsen auf.
Architektonischer Spucknapf, aber auch Planschbecken: Speuzerbrunnen. (Foto: Stadt Luzern)
Der Speuzerbrunnen am Schirmertorweg bietet alles, was das Bad im Brunnen badenswert macht: Eine mehr oder weniger grosszügige Wasserwanne, einen genügend breiten Brunnenrand, um ein Glas Wein hinzustellen, sowie eine Aussicht auf einige der Luzerner Museggtürme. Hier lässt es sich im kühlen Nass sitzen und mit Blick auf die Rückseite des Zytturms diesen Google-Rezensenten zitieren: «Cool castle. Not that cool as far as castles go though. But it's still a freaking castle so go look at it and try to be impressed.»
Wer die schwere Weissweinflasche nicht zum badetechnisch enttäuschenden Brunnen schleppen mag, findet hier eine Übersicht über alle Luzerner Brunnen. Mit der Brunnenbroschüre der Stadt Luzern lässt sich das nerdige Brunnenwissen bei der nächsten Party anwenden.