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Die Luzerner Regierung will wohl bald den Buckingham Palast mit unseren Steuergeldern renovieren lassen. Deshalb schlägt Kultz-Redaktionsleiter Martin Erdmann Luzerner Varianten für die Thronfolge vor.
Martin Erdmann — 09/28/22, 06:32 PM
Wird künftig durch eine Kutsche der Brauerei Eichhof ersetzt: Königliche Droschke.
Die Regierung vom Kanton Luzern wollte im Vatikan mit Steuergeldern eine Kaserne für die Schweizer Garde bauen lassen. Letzten Sonntag hat sich die Bevölkerung aber überdeutlich gegen dieses Vorhaben entschieden. Nun bleibt abzuwarten, welcher globalen Machtballung die Regierung als Nächstes Geld zustecken möchte.
Nach dem Tod der Queen wäre es keine Überraschung, wenn der Regierungsrat plötzlich Geld nach London schicken will, wenn im Buckingham Palace die Gardinen gereinigt werden müssen oder wenn auf Schloss Windsor die Zentralheizung ausfällt. Dann aber hoffentlich mit der Bedingung, dass Luzern die Thronnachfolge bestimmen darf, wenn King Charles III. den Löffel abgibt. Diese Namen gehören auf die Liste:
Vampir, Pirat, König? DJ Bobo.
Der landesweit bekannte Unterhaltungsmusiker ist prädestiniert für den königlichen Job. Schliesslich besitzt er bereits jetzt ein majestätisches Anwesen in Kastanienbaum und hat über Jahre hinweg die Hitparade regiert. Zudem schrieb er mit «Chihuahua» eine Hymne an hässliche Hunde von geringer Körpergrösse. Also solche, wie sie auch Queen Elisabeth besessen hatte.
Schiesst hier gerade auf den Geist des Fortschritts: Yvette Estermann.
Niemand hätte einen Adelstitel dringender nötig als die SVP-Nationalrätin Yvette Estermann. Schliesslich wurde 2012 ihr Doktortitel aberkannt, den sie so richtig eigentlich nie besessen hatte. Auch sonst würde sie sich perfekt in das Stellenprofil einfügen. Denn der Hauptpfeiler ihres politischen Engagements besteht darin, die Sommerzeit abzuschaffen, also zu verhindern, dass die Uhren vorgestellt werden. Sie hat also Mühe mit Fortschritt und hängt lieber schmalzigen Traditionen nach. Ein Wunder, dass sie nicht längst auf dem Thron sitzt.
Das Letzte, was man sieht, wenn man im Schüür-Keller landet: Marco Liembd.
In seinen Augen blitzt der Blutdurst. Der Chef des stadtbekannten Dancings «Schüür» wäre ein König, der mit eiserner Faust regiert. So hat er in seinem jetzigen Reich längst eine Parallelwelt mit eigenen Gesetzen geschaffen. Als niederes Volk letztes Jahr die Dreistigkeit besass, die WC-Wände zu bemalen, brachte der Dancing-Boss die Schuldigen durch erbarmungslose Selbstjustiz zur Strecke. Das englische Königreich wäre bei ihm in sicheren Händen, auch wenn gelegentlich ein paar Köpfe rollen würden.
Singt hier wohl gerade einen Song von Xavier Naidoo: Urs Leierer.
Urs Leierer ist der Sonnenkönig der Luzerner Event-Gilde. Als Herrscher über das Blue-Balls-Festival hat er über Jahrzehnte hinweg dem Fussvolk mässiges Bier in kleinen Bechern zu horrenden Preisen verkauft. Zudem machte er sich einen sadistischen Spass daraus, seine Untertanen immer wieder mit den Söhnen Mannheims zu malträtieren. Kürzlich hat er seinen Rückzug verkündet. Eine Nachfolge wurde nicht in Position gebracht. Eine solche «Nach mir die Sintflut»-Mentalität befähigt ihn zu einem König, der mehrere Seiten der Geschichtsbücher füllen wird.
Hat alles ausser Panini-Bilder: Angela Rosengart.
Die Menschheitsgeschichte hat uns gelehrt, dass es selten eine gute Idee ist, Männern Führungspositionen von internationaler Bedeutung zu überlassen. Deshalb wäre Angela Rosengart als Luzerner Nachfolgerin von König Charles eine Idealbesetzung. Nicht zuletzt wegen der finanziellen Absicherung. Die Sammlung Rosengart wird auf einen Gesamtwert im hohen zweistelligen oder gar dreistelligen Millionenbetrag geschätzt. Dadurch müsste wohl nicht mehr die Luzerner Bevölkerung einspringen, wenn im Buckingham Palace die Gardinen gewaschen werden.