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Neues Jahr, die uralten Vorsätze: Weniger Alkohol, mehr Zeit mit den Liebsten, keinen Laptop im Bett. Wir sagen dir, von welchen Vorsätzen du dich schon jetzt wieder verabschieden solltest.
Heinrich Weingartner — 12/14/22, 03:47 PM
Alkohol wird dich auch durch den Januar begleiten. (Fotos: Unsplash)
Viele Menschen nutzen die ruhige Zeit zwischen dem 24. und 31. Dezember, um sich Gedanken über das nächste Jahr, ihr Leben und die wichtigsten Stationen darin zu machen. Bei mir ist es anders: Ich habe Schwierigkeiten damit, ohne Nervenzusammenbruch durch die nächsten zehn Minuten zu kommen. Deshalb weiss ich um die Tücken, die sich hinter langfristigen Vorsätzen verbergen können und bin die perfekte Autorität, um dir deine heuchlerischen Pläne fürs nächste Jahr schon jetzt zu vermiesen.
Halten dich nur vom Erfolg ab: geliebte Mitmenschen.
Vor einigen Jahren hat die Gesellschaft beschlossen, dass die bescheidene Lebenszeit bis zu unserem Tod vollständig mit Sitzungen, Brainstormings, Kick-Off-Veranstaltungen, Apéros, Terminen, Zoom-Meetings und Debriefings belegt sein soll. Jede freie Minute ohne andere Menschen ist äusserst selten und steht unter strengstem Artenschutz. Der Entschluss, mehr Zeit mit den Liebsten verbringen zu wollen, wird deshalb schnell als beabsichtigte Plagerei gelesen und sollte aus Anstandsgründen vermieden werden. Dankeschön.
Sollte man prinzipiell nicht anhäufen: Geld.
Sparen, sparen, sparen. Das sagt Ueli Maurer. In dieser Welt und in jeder anderen Galaxie tut man jedoch immer gut daran, das genaue Gegenteil desjenigen zu tun, was Ueli Maurer sagt. Menschen können nämlich grundsätzlich nicht mit Geld umgehen. Wer spart, hat irgendwann plötzlich genügend Geld, um sich menschenfeindliches Geschütz wie Laubbläser, Langstreckenraketen oder Tickets für die nächste Hecht-Konzerttour zu kaufen. Man tut also seinen Mitmenschen einen Gefallen, wenn man erhaltenes Geld sofort wieder für nichtige Kleinigkeiten ausgibt oder, noch besser, abhebt und verbrennt.
Der befriedigendste Bettpartner ever: Laptop.
Menschen, die sich den Vorsatz fassen, im neuen Jahr nicht mehr mit dem aufgeklappten Laptop einzuschlafen, sind einfach zu verwöhnt. Sie können froh sein, dass neben ihnen jede Nacht etwas Warmes im Bett liegt, das sprechen und denken kann. Der Laptop sollte entsprechend umsorgt werden. Am besten gibt man ihm einen Namen, lässt ihn in der Früh noch etwas länger im Stand-by-Modus und bringt ihm jeden Morgen sein Ladekabel ans Bett.
Bringt dich dazu, deine Ernährung in Frage zu stellen: Sport.
Wer mehr Sport treiben will, sollte vom Nachrichtendienst unter Beobachtung gestellt und schleunigst mittels einer familiären Intervention von einer derartig kriminellen Unternehmung abgehalten werden. Nur schon in kleinen Dosen kann Sport zu einer erheblichen Intelligenzminderung führen. Nicht nur das, es ist eine Einstiegsdroge: Wer mehr Sport treibt, rutscht auch irgendwann in die gesunde Ernährung oder – Achtung, Triggerwarnung – liest Bücher von Richard David Precht und Yuval Noah Harari.
Will dir nichts Böses: Alkohol.
Hier muss zunächst mit einem grossen Mythos aufgeräumt werden: Das Leben wird von Jahr zu Jahr nicht besser, sondern schlechter. Der einzig logische Vorsatz fürs neue Jahr wäre deshalb, nicht weniger, sondern mehr Alkohol zu trinken. Leider gilt dies nicht für Menschen wie mich, die nüchtern schon genügend betrunken sind. Für alle anderen sollte nicht nur mehr, sondern auch früher gelten: Kleinkinder würden nicht die ganze Zeit weinen, wenn sie schon im Alter von zwei oder drei Jahren in den Genuss von Alkohol kommen würden. Deshalb sollte der Jugendschutz abgeschafft und reines Ethanol bereits bei der Geburt verimpft werden.