Top 5
Wer A sagt, muss nicht unbedingt B sagen, sondern darf auch einfach mal die Klappe halten. Auf welche Buchstaben könnte nebst dem B auch noch verzichtet werden? Fünf Vorschläge.
Corinne Huwyler — 09/06/23, 07:15 PM
Bald sind Wahlen und wir alle werden es wieder merken: Es wird zu viel geredet und zu wenig gehandelt. Wie können wir dieser Entwicklung Einhalt gebieten? Am besten, indem wir die Redemöglichkeiten stark einschränken und ein paar Buchstaben abschaffen. Bitte mit den fünf folgenden beginnen:
X marks the spot, aber nervt auch gewaltig. (Alle Fotos: zvg)
Das X ist der schlimmste Bully der ganzen Schule. Er klaut den armen Kindern nicht nur in der Pause das Znüni, sondern terrorisiert sie auch noch während des Unterrichts. Denn Studien haben gezeigt, dass Menschen signifikant mehr Angst vor Mathematik haben, sobald Variablen ins Spiel kommen. X als die bekannteste davon sollte deshalb aus Gründen der psychischen Volksgesundheit abgeschafft werden. Ausserdem würden dann auch Mundart-Grausamkeiten wie «xund» oder «xi» der Vergangenheit angehören.
O-o, Omikron!
Er ist ein aufmerksamkeitsgeiler Egozentriker – einer, der sich rücksichtslos in die Schlange des Coop-Bahnhofs quetscht und auch noch stolz darauf ist. Die Corona-Varianten nach Alpha, Beta, Gamma und Delta waren ruhiger und unauffälliger. Dann kam Omikron, pflatschte sich in Trump’scher Manier in die Öffentlichkeit und war innerhalb von wenigen Wochen die alles dominierende Virusvariante. Einfach nur mühsam.
Auch wenn es hier schön aussieht: Das «I» ist überflüssig.
Es gibt zwei Gründe, die gegen das I sprechen: Praktikabilität und Ästhetik. Je nach Schrift ist das grosse I wie bei «Idiot» nicht vom kleinen l wie bei «langweilig» zu unterscheiden. Wenn es dann ums Eintippen von irgendwelchen Codes oder Lizenzen wie «89lr 10II» geht, wird es schwierig. Zudem sind das J und das Y ästhetischer, also warum nicht einfach alle Is durch diese beiden Buchstaben ersetzen? Das wäre doch sehr yntelljgent und vjel stylvoller.
Albtraum der Schweizer:innen: So viele Eszetts auf einem Bild!
Bitte, liebe Deutsche und Österreicher:innen, lasst dieses «Eszett» doch einfach bleiben. Wir aus der Schweiz sind zu dumm dafür und lesen dann immer «der Grub» oder «die Strabe». Dankeschön!
Hat sowieso keine Lust mehr: Das Q.
Das Q ist nichts Anderes als ein O mit Kastrationsangst. Es gibt kein Argument dafür, diesen Buchstaben im Alphabet zu lassen. Wörter wie «Qualle» oder «Quälen» bezeichnen Schlimmes. Der Charakter «Q» aus James Bond ist der Waffenmeister, bringt also Gewalt und Tod in die Welt. Nur verständlich, dass das Q bei «Stadt, Land, Fluss» regelmässig übersprungen wird. Auf Deutsch gibt es nämlich kein Land, der mit diesem Unding von Buchstaben beginnt. Im Englischen gäbe es «Qatar» – auch nicht gerade ein Land, das sich in letzter Zeit mit Ruhm bekleckert hat.