Top 5
Passend zur nächsten Abstimmung präsentiert Kultz fünf wertvolle Initiativen, für die sich im Nu 100'000 Unterschriften finden würden.
Corinne Huwyler — 06/14/23, 07:03 AM
Würden das politische Leben in der Schweiz etwas interessanter machen: unsere fünf Initiativ-Ideen.
Diesen Sonntag ist Abstimmung. Zum wiederholten Male geht es um ein Referendum gegen ein Klimagesetz und zum gefühlt zweihundertsiebenundachtzigsten Mal stimmen wir über das Covidgesetz ab. Dabei könnte das politische Leben in der Schweiz so viel kreativer sein! Zum Beispiel mit diesen fünf Vorschlägen für Initiativen.
Äusserst langweilig: farbloses Toilettenwasser.
An der Trinkqualität des Toilettenwassers ist in der Schweiz nichts auszusetzen, man könnte es sich ohne Probleme als Durstlöscher zuführen. Die visuelle Qualität hingegen lässt zu wünschen übrig. Was soll das durchsichtige Getue? Warum nicht jeden Tag eine andere Farbe? Montag blau, Dienstag rosa, Mittwoch gelb. Das wäre nicht nur eine gute Orientierung in Bezug auf die Wochentage, sondern würde auch gleich jeglicher Hypochondrie aufgrund einer komischen Urinfarbe vorbeugen.
Das Kind hiesse besser einfach 23'578 statt Justin-Jamie.
Mal ehrlich, Elternsein beinhaltet genug Verantwortung. Sich auch noch schuldig fühlen zu müssen, weil das Kind aufgrund seines Namens, den man selbst nach zwei Jahren auch schrecklich gefunden hat, ist zu viel. Deshalb sollten alle Kinder zunächst einfach durchnummeriert werden, bis sie sich als Geschenk zur Volljährigkeit selbst benennen dürfen.
Ein Graus: Schöne Socken, aber leider nur einzeln!
Egal ob langweilige schwarze Socken oder herzige Herzlistrümpfe – einer davon verschwindet über kurz oder lang immer irgendwo in der Versenkung. Damit die Sockenkombination nicht in Anarchie ausartet oder jedes Mal ein neues Paar gekauft werden muss, wird am besten immer ein dritter, genau gleicher Socken mitverkauft. Das Problem mit dem Einzelsocken ist zwar dann nicht ganz gelöst, es verschiebt sich einfach in die spätere Zukunft. Aber darum geht es in der Politik ja eh meistens.
Eher unwählbar, da Beine am falschen Ort: Autofahrerin.
In vielen Gemeinden entscheidet die Gemeindeversammlung darüber, ob Ausländer:innen den Schweizer Pass bekommen. Da sie dafür sowieso seit Jahren in der Schweiz leben und bei einem Einbürgerungstest über die Schuhgrössen sämtlicher Bundesrät:innen seit 1848 Bescheid wissen müssen, ändert ihre Einbürgerung für unser tägliches Leben praktisch nichts. Hingegen hat es einen nicht unerheblichen Einfluss auf uns, wer hinter dem Steuer eines Autos sitzt. Hier soll das gemeine Volk mitbestimmen dürfen. Wenn schon überfahren werden, dann wenigstens von einem Menschen, dem man schon mal auf einem Wahlplakat begegnet ist.
Miniklavier, Knete und Holzbuchstaben – was braucht man mehr zum Leben?
Menschen, die regelmässig mit Knete spielen, sind signifikant weniger aggressiv. Dies sollten wir uns zunutze machen und alle Erwachsenen verpflichtend einen halben Tag pro Woche in den Kindergarten schicken. Basteln, Spielen, Geschichtenhören ohne Druck – was gibt es Besseres, um die psychisch wertvolle Achtsamkeit zu erreichen?