Top 5
Doch, Jonas Wydler lebt gerne hier. Aber ganz ehrlich wäre alles viel besser ohne diese fünf überschätzten Dinge. Weg damit!
Jonas Wydler — 03/31/22, 08:32 AM
Nähe zu Michael Jackson und Putin: Der Gütsch war schon immer scheisse.
In Luzern lässt sich ganz okay leben, oder? Trotzdem nerven gewisse Dinge gewaltig und latent. Die Stadt wäre ein besserer Ort ohne diese fünf Dinge.
Brutal, gefährlich und kalt: die Reuss.
Wir haben einen wunderbaren See, manche sagen, den schönsten im Land. Er ist und bleibt das Nonplusultra zum Baden, Schwimmen, Trinken, Hängen, Kiffen, Segeln, Träumen, Planschen, Tauchen. Wenn in Basel und Bern alle im Fluss schwimmen, hat das erstens Tradition und zweitens einen naheliegenden Grund. Wer sagt es all den Reuss-Schwimmer*innen?
Nur Platz für Blech: Todesfalle Kantonsstrasse.
Man nehme eine x beliebige Verkehrsachse in der Stadt und prüfe Folgendes: Rennen Fussgänger*innen um ihr Leben, weil aufgeblasene Blechmonster mit NW-, OW- oder SZ-Nummern es auf sie abgesehen haben? Oder warten sie stundenlang vor roten Ampeln? Werden Velofahrer*innen gerade so knapp toleriert am Strassenrand? Wenn ja, handelt es sich um eine Kantonsstrasse. Weil der Kanton alles hasst, was langsamer als 50 km/h unterwegs ist, müssen seine Strassen weg.
Tut so urban: Die geplante kantonale Verwaltung in Emmen.
Ob im Süden oder Norden, die Agglogemeinden werden lästig urban: mit grössenwahnsinnigen Bauprojekten, mit Kulturtempeln oder Riesenkinos. Emmen hat der Stadt die Kunststudent*innen geklaut und bald folgen alle Kantonsangestellten in den Vorort. Kriens hat Downtown Mattenhof und will sich als Stadt etablieren, stolpert aber zum Glück über eigenes Unvermögen. Bevor es zu spät ist, und auch die Määs und das Stadttheater in die Peripherie verduften: Es ist noch nicht zu spät für Grossluzern.
Ein affektiertes Gebäude unter vielen: Château Gütsch.
Wie viele Neueröffnungen und Besitzer*innen-Wechsel muss es noch geben, bis auch der letzte Fan von Märchenschlössern merkt, dass das Château Gütsch nichts taugt? Es thront geziert über der Stadt und lässt sich hübsch anleuchten. Aber wer’s nicht mal an dieser Lage gebacken kriegt, sollte besser aufgeben. Und hey: Der Moment war nie besser, um Russen Sachen wegzunehmen.
Total gut gemeint: Partizipationsprozesse.
Es hat einen Grund, dass wir Politiker*innen wählen. Weil sie fähig sind, weil sie etwas reissen wollen und uns auch mal blenden. Jetzt haben wir Politiker*innen, deren Pläne nicht so richtig klar sind. Darum starten sie einen Partizipationsprozess nach dem anderen, um sich nicht die Finger zu verbrennen. Uns ist schon schwindlig vor lauter Partizipieren – und all die provisorischen Pflanzentröge und Pop-up-Parks können wir auch nicht mehr sehen.
Top 5 Jeden Donnerstag stellen Menschen aus dem Kultz-Team ihre persönliche Top 5 zu selbst gewählten Kategorien vor. Welche Top 5 sollen wir als Nächstes zusammenstellen? Schick deine Ideen an [email protected]. Was bisher geschah: Die fünf fiesesten Tiere im Tierpark Goldau Die fünf schlimmsten Wochentage |