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Ja, es gibt insgesamt nur fünf Dampfschiffe auf dem Vierwaldstättersee. Aber sie sind alle berühmt. Wofür, verraten wir dir hier.
Corinne Huwyler — 01/11/23, 09:14 AM
Die fünf Dampfschiffe auf einer Ausfahrt. (Fotos: Dampferfreunde Vierwaldstättersee)
Bereits Queen Victoria wusste, dass die Region um den Vierwaldstättersee einen Besuch wert ist. Das nach ihr benannte Wassergefährt brannte 1942 leider nieder. Die Dampfschiffe, die mehr Glück hatten, haben dafür über die Jahrzehnte ihren ganz eigenen Charakter entwickelt.
Hat ihre Hochs und Tiefs: «Schiller».
Stille Wasser gründen tief, stille Schiffe fallen tief. Die «Schiller» gilt als besonders ästhetisch, zuverlässig und problemlos. Weil ihr das auf lange Sicht aber doch ein bisschen zu langweilig ist, gönnt sie sich alle paar Jahrzehnte einen Ausrutscher. 1969 trieb sie mit «Wilhelm Tell» auf einer Sandbank in Buochs, 1986 liess sie sich für «Wetten, dass..?» von Rudern abschleppen und 2009 transportierte sie Dmitri Medwedew über den See.
Die «Uri» ist die fleissige Biene unter den Dampfschiffen.
Die «Uri» ist die fleissige alte Dame unter den Dampfschiffen. Zuverlässig verdingte sie sich in Kältezeiten als Eisbrecherin, um die Fahrrinnen freizuhalten. Seit 1901 im Dienst ist sie der feuchte Traum der FDP, da sie arbeiten wird bis zu ihrem Untergang.
Flitzt, sodass es spritzt: die schnelle «Gallia».
Mit dem Selbstbewusstsein hat die «Gallia» kein Problem. Sie hat es nicht nötig, sich mit irgendwelchen Promis zu schmücken. Zuverlässig leistet sie ihren Dienst, kommt zur Arbeit und ist kaum je krank, sprich, in Revision. Und weil sie sich eben nicht von ihren Aufgaben ablenken lässt, ist sie der schnellste Raddampfer auf den europäischen Binnenseen.
Die Riesin auf dem Vierwaldstättersee: «Stadt Luzern».
Die «Stadt Luzern» denkt, sie sei die Grösste. Und das ist sie tatsächlich, hat sie doch als einziges Dampfschiff ein Fassungsvermögen von über 1000 Personen. Trotzdem lässt sie sich nicht (nur) von irgendwelchen No-names aus Hinterpfupfigen besteigen: 1940 transportierte sie Henry Guisan zum Rütli, 1980 gar Queen Elizabeth II.
Dramaqueen, aber wunderschön: «Unterwalden».
Die «Unterwalden» ist die Dramaqueen unter den Dampfschiffen. Sie hatte schon zahlreiche Makeovers und liess sich nach ihren Comebacks gerne immer wieder erneut mit einer Jungfernfahrt feiern. Wenn sie keine Lust mehr aufs Schiffsein hat, lässt sie sich gerne treiben und landet schon mal im Park eines Hotels. Kein Wunder, wurde sie deshalb vor zehn Jahren von Ueli «kä Luscht» Maurer besucht.