Top 5
Ihr denkt, ihr wisst bereits alles über die Innerschweiz? Falsch gedacht! Von diesen fünf Fakten habt ihr garantiert noch nie etwas gehört.
Corinne Huwyler — 11/29/23, 10:46 PM
Wir wissen es alle: Steht «Wahrheit» im Titel eines Artikels, eines Youtube-Films oder einer weitergeleiteten Whatsapp-Nachricht, dann ist der Inhalt ganz sicher korrekt. Gutes Dazulernen also bei diesen fünf wahrsten Wahrheiten aus der Zentralschweiz.
«Wer hat’s erfunden?» − «Die Schwyzerinnen!»
Das Rad soll schon tausende Jahre alt und an mehreren Orten auf der Welt gleichzeitig erfunden worden sein? Eher nicht! Viel plausibler scheint, dass eine Gruppe trinkfreudiger Schwyzer Mägde aus dem 15. Jahrhundert auf die Idee gekommen ist. In ihrer Stammbeiz «zum Hangende Fritz» bestellten sie stets «ä Rundi», bis eine der Mägde meinte, was denn damit überhaupt gemeint sei, «ä Rundi», und zudem sei sie es leid, immer die «Garettä» über den Boden zu schleifen, sie mache da jetzt einmal Vierecke dran, aber die Ecken nähme sie dann gleich wieder weg, die würden nur stören. Und dieses Viereck ohne Ecken – das nannte sie dann eben «Rad».
War seit Mitte der 60er-Jahre nie mehr in Kerns: Mick Jagger.
Mitte der 60er-Jahre verbrachte der Sänger der Rolling Stones seine Ferien im Kanton Obwalden. In einer Gastwirtschaft in Kerns wollte er zum ersten Mal Raclette essen, hatte aber keine Lust auf Käse. Nach einer lautstarken Auseinandersetzung mit dem Wirt meinte dieser irgendwann «Dui channsch nid immer das ubercho wo d wettsch, aber ich gibder etz das, wo d bruichsch!» und haute ihm mit der Bratpfanne eins über den Kopf. Jagger konnte sich später glücklicherweise an nichts mehr ausser an diesen einen Satz erinnern und verarbeitete ihn im Lied «You can’t always get what you want».
Wilhelm Tell: War er wirklich ein so guter Schütze oder steckt mehr dahinter?
Verehrt wird er als Freiheitsheld, doch die neuesten historischen Forschungen zeichnen ein anderes Bild. Angeblich wurden in einem Loch 20 Meter südwestlich des Telldenkmals in Altdorf Dokumente eines gewissen Hieronymus Kempf gefunden. Der Arzt aus dem 13. Jahrhundert stellt darin die Theorie auf, dass Tell den Apfel vom Kopf seines Sohnes nur deshalb getroffen hat, weil «seyne ouga gelblych-brün geschynet» und er «dyse ouga seytlich und nyt von obena nach untenan geschliesset hat». Beides Hinweise darauf, dass ein «Mensch» in Wahrheit ein Reptiloid ist! War also am Ende gar nicht Gessler der Böse?
Eher Niere als Herz: Der «Härzlisee» oberhalb Engelbergs.
Es ist schon nicht so nett: Die Menschen nennen den im Brunnigebiet angelegten See «Härzlisee», weil er die Form eines Herzens haben soll. Und dann machen sie einen Pfad drumherum, auf dem sie mit ihren schweissigen Wanderfüssen herumtrampeln. Behandelt man so ein Herz? Nein! Weil der See sowieso mehr aussieht wie ein anderes menschliches Organ, soll er ab jetzt «Nierensee» heissen. Und weil die meisten Menschen zwei Nieren haben, hofft der See darauf, dass bald ein zweiter «Nierensee» angelegt wird. Denn: Lieber eine zweisame Niere als ein einsames Herz.
La vache qui ne comprend rien: Schweizer Braunvieh.
Obwohl es die zweite Landessprache ist, rangiert Französisch in der Beliebtheitsskala bei Deutschschweizer Schüler:innen stets auf den unteren Rängen – besonders in der Zentralschweiz. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass in unserer Region vor allem Kühe der Rasse «Braunvieh» gehalten werden. Obwohl diese sprachlich sehr gewandt sind und beispielsweise Spanisch, Mongolisch oder Nidwaldner Dialekt verstehen, so haben sie bei Befehlen auf Französisch keine Chance. Laut der ETH-Forschungsstelle für Agronomie ist das ein spezifisches Braunvieh-Phänomen. Andere Rassen wie Angus oder Hereford wurden nämlich dabei beobachtet, wie sie sich mit «Bonjour Baguette» begrüssten.