Member der Woche
Unser Member der Woche steht meist auf der anderen Seite der Kamera. Kim da Motta gibt Tipps, wie mensch weniger boomer-haft fotografiert und lässt sich über die SBB aus.
Rosa Zimmermann — 09/09/23, 07:57 AM
Findet, sie sei ein typischer Fisch: Kim da Motta. (Bild: Patrick Blank)
Was ist dein Trick 77 für eine gelungene Komposition beim Fotografieren?
Ich glaube, es gibt keinen Trick - Übung macht die Meisterin. Obwohl, doch: Ganzkörperfotos mit dem Handy nie von weiter oben als Kinnhöhe aufnehmen, sonst ist der Boomer-Look vorprogrammiert.
Ist deine Kunst politisch?
Ja, das finde ich das tolle am Kunst machen (und zeigen). Mich beschäftigen z.B. Themen wie Genderungleichheit, systematische Unterdrückung und die Auswirkungen von KI sehr und mit meiner Kunst kann ich dies zum Ausdruck bringen und Dialoge starten.
Analog oder digital?
Ich bin unglaublich gern stundenlang in der Dunkelkammer am Abzüge machen, aber die Perfektionistin und der Kontrollfreak in mir treiben mich dann doch dazu, meine Aufträge digital zu fotografieren. Im Allgemeinen wär ich gerne mehr analog als digital unterwegs, aber vielleicht habe ich dafür den falschen Beruf gewählt…
Findest du dein Sternzeichen passt zu dir?
Ja. Oder ich bilde es mir zumindest ein. Ich bin Fisch; vielleicht müssten das eher die Menschen um mich herum beurteilen.
Welcher ist dein liebster Kultz-Artikel?
Fühlst du dich auf dem Land oder in der Stadt wohler? Weshalb?
Ich bin auf dem Land aufgewachsen und wohne auch jetzt ein bisschen ausserhalb von Luzern. Ich mag die Stadt, aber geniesse es, ein ruhiges Zuhause zu haben… Böse Zungen behaupten ja jedoch, auch Luzern sei nur ein Dorf.
Welche*r Künstler*in ist underrated?
Meine Ateliergspänli Liv Burkhard und Bennett Smith.
Was mochtest du schon bevor es cool war?
Gärtnern und die Namen von Pflanzen kennen.
Was nervt dich momentan?
Dass mensch jetzt gleich eine Busse bekommt, wenn das E-Ticket auch nur eine Minute zu spät gelöst wurde. (und die teuren ÖV Preise im Allgemeinen).
Du arbeitest im Kino. Welchen Film könntest du 100x schauen, ohne dass dir langweilig wird?
Einer meiner All-Time-Favorites ist «Le fabuleux destin d’Amélie Poulain» von Jean-Pierre Jeunet mit Audrey Tautou in der Hauptrolle.
Das würdest du auf den Mond schicken, wenn du könntest:
Das Patriarchat.
Kim da Motta, gebürtige Willisauerin, wohnt seit bald vier Jahren in Luzern. Hier arbeitet sie seit drei Jahren als selbstständige Fotografin und Videografin (letzteres oft im Kollektiv) und realisiert fortlaufend neue künstlerische Projekte. Gerade beschäftigen sie Themen der künstlichen Intelligenz und der Erinnerung. Eine laufende Arbeit zu diesem Thema ist momentan in der Kornschütte Luzern als Teil der Fotowerkschau zu sehen. Auch ist sie im Vorstand des Vereins ArtWillisau, wo sie Ausstellungen im Luzerner Hinterland mitorganisiert. Daneben arbeitet sie im Kino Bourbaki und schaut sich immer möglichst viele der Filme aus dem Programm an.
Bei Kultz ist sie (aus ihr unerklärlichen Gründen) erst seit diesem Jahr als Member dabei, liest und liebt es aber schon viel länger.
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