Member der Woche
Unser Kultz-Member der Woche kreiert momentan Kunst in der Stadt der Liebe. Mit uns spricht Line Rime über die Grundbedingungen, die es für Kreativität braucht und über Männer im Feminismus.
Rosa Zimmermann — 09/16/22, 10:00 PM
Social Media und Line Rime: Es ist kompliziert. (Bild: Claudia Schildknecht)
Welchen Grundstoff braucht es, um kreativ zu sein?
Hier würde ich eher von Grundbedingungen reden: Zeit, bezahlbare Atelierplätze (am besten keine befristeten Zwischennutzungen und nicht allzu weit vom Stadtzentrum), Austausch mit Anderen und finanzielle Stabilität.
Paris ist die Stadt der Liebe. Was ist Luzern?
Die Stadt mit dem höchsten Anzahl von schönen Plakaten pro Quadratmeter.
Welche falschen Vorurteile haben die Menschen gegenüber Künstler*innen?
Oft hat man das Bild, dass Künstler*innen vor allem in der Nacht arbeiten und Kaffee, Alkohol und Drogen brauchen, um kreativ zu sein. Das stimmt nur selten.
Wo liegt die Grenze zwischen guter und schlechter Kunst?
Im Auge der Betrachter*innen oder im Ohr der Hörer*innen
Was wolltest du als Kind werden?
Schauspielerin, Sängerin oder Comiczeichnerin.
Welches ist dein meistgelesenes Buch?
Harry Potter. Schade hat es sich rausgestellt, dass J.K.Rowling nicht so toll ist, wie ich früher dachte. :(
Können Männer Feministen sein? Warum (nicht?)
Männer können Feministen sein und sie sollen es auch. Änderungen werden nur stattfinden, wenn Männer merken, dass feministische Themen auch sie betreffen. Im Moment ist es leider noch nicht der Fall. Mir fehlt die Empörung von Männern gegen das Patriarchat in der Debatte. ( Wo seid ihr Männer?! Regt euch auf, werdet aktiv, informiert euch und redet miteinander. Es kann nicht sein, dass die aktivistische Arbeit vor allem von Flintas geleistet wird. Merci & ade)
Welche Rolle spielt Social Media in deinem Leben?
Es ist kompliziert.
Dein liebster Kultz-Artikel:
Fertig Alkohol: Der Weg zur Abstinenz, von Heiri.
Welches ist die schönste Sprache?
Alle. Am schönsten finde ich es, wenn Leute versuchen, andere Sprache zu sprechen als ihre Muttersprache, um in Austausch mit Anderen zu kommen. Auch wenn sie es nicht gut können und dabei Fehler machen.
Line Rime (*1994 in Fribourg) ist Illustratorin. Sie setzt sich für feministische Themen ein, sei es mit ihren Illustrationen oder mit ihrer Arbeit im feministischen Streik Luzern. Zudem ist sie Teil des Siebdruck Kollektivs «Müscle». Nach acht schönen Jahren in Luzern lebt sie derzeit für ein Jahr in der «Cité internationale des arts» in Paris, wo sie hauptsächlich an persönlichen Projekten arbeitet. Ob sie am Ende des Jahres nach Luzern zurückkehrt, ist noch nicht klar.
Das Projekt «Thiep Bou Bess» soll Kultur, Kulinarik und Kreativität verbinden und integrativ wirken. Die Idee stammt von Claudia Schildknecht (Visual Artist/Unternehmerin), die von Fatima Sokhna Diop (Kulturvermittlerin/Allrounderin) und ihren beiden Töchtern Mamy (3) und Meissa (5) inspiriert wurde. Die kleine Familie stammt aus dem Senegal und lebt seit knapp vier Jahren in Luzern.
Kultz-Member ist Line geworden, nachdem sie schon ein paar Illustrationen für das Online-Magazin gezeichnet hatte und bemerkt hatte, wie cool Kultz ist.
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