Member der Woche
Fernando Boner hat mit «Café Hanoi» gerade sein Romandebüt veröffentlicht. Er findet, dass Kultz unverzichtbar ist für den hiesigen Journalismus. Das macht ihn zu unserem Member der Woche!
04/26/21, 06:58 AM
Fernando Boner ist Romanautor und Journalist.
Fernando Boner ist seit Februar Member bei Kultz.ch. Zu unserem Magazin meint er: «Sehr erfrischend, definitiv ein Gewinn für den Schweizer Kulturjournalismus!»
Fernando Boner hat Ende März 2021 seinen Erstlingsroman «Café Hanoi» im österreichischen Verlag am Rande publiziert. Fernando arbeitete auf dem Bau und in sozialen Institutionen, bevor er die Erwachsenen-Matura absolvierte, Kulturwissenschaften studierte und schliesslich im Journalismus landete, wo er u.a. für die «Süddeutsche Zeitung» und «Literarischer Monat» schrieb.
In seinem Debüt «Café Hanoi» entwirft Boner eine stilistisch brillante Coming-of-Age-Geschichte einer jungen Frau aus den Alpen, deren kraftvolle Charaktere einen das Buch bis zum Schluss nicht aus den Händen legen lassen. Infos zum Werk finden sich unter www.fernandoboner.ch.
«Café Hanoi» ist im Verlag am Rande erschienen und erzählt die Coming-of-Age-Geschichte einer jungen Frau.
Wen sollte man so richtig in die Pfanne hauen?
Rohe Eier
Wovon kannst Du nicht genug kriegen?
Vom Schreiben. Es ist eine Sucht – ohne Schreiben kein Leben. Dummerweise beschleicht mich während dem Schreiben stets das Gefühl, nicht voll und ganz im Leben zu sein – was tun?
Was kann Zürich von Luzern lernen?
Nichts – was du an Luzern hast, ist einfach da. Da kannst du nichts «lernen». Meinen Debütroman «Café Hanoi» z.B. hätte ich in Zürich so nicht verfassen können. Die Inspiration der Luzerner Altstadt war essentiell. Das Flair von Wasserturm, Reuss und der Museggmauer erzeugt in dir eine ganz besondere Stimmung. Übrigens: ich bin im Kanton Zürich aufgewachsen.
Was ist dein Lieblingsort zwischen Süd- und Nordpol?
Salenz und Hanoi – die beiden Orte sind Handlungsschauplätze von «Café Hanoi». Die beiden Destinationen habe ich intensiver «bereist» als ich jemals eine Stadt oder ein Land erkundete. Im Roman ist alles Fiktion, doch die Familiengeschichte und der historische Hintergrund um den Fichenskandal, sowie die Identitätssuche der Protagonistin Amy in Südostasien hätten sich in der damaligen Zeit ereignen können. Die fiktive Plausibilität der beiden Orte Salenz und Hanoi fasziniert mich.
Was wird auf deinem Grabstein stehen?
Ich hoffe, nicht «2021».
Wo wir grad dabei sind: Welcher Song läuft bei deiner Beerdigung?
«La marche funèbre» von Frédéric Chopin
War früher alles besser?
Ich bewundere die Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts wie z.B. Charles Dickens, der ein Werk wie Oliver Twist in einem bildreichen Stil verfasste. Durch die Augen seiner Figuren kannst du sehen, riechen und fühlen. Dickens Schaffen ist von köstlichem Humor, diametral wirft es einen kritischen Blick auf die Gesellschaft. Heute bestimmen die Verkaufszahlen den «Wert» eines Buchs.
Sprachnachrichten oder SMS?
Was gibt es verführerischeres als ein Whats-App in poetischen Worten … ?
Was darf Satire nicht?
Die Würde des Menschen verletzen.
Ist Kultz wirklich wichtig?
Überhaupt nicht – Kultz ist unverzichtbar! Für eine demokratische, pluralistische Gesellschaft ist ein Journalismus mit Witz und Kreativität, der gegen den Strom der Zeit schwimmt, fundamental.
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