«Wut ist ein wunderbarer, klimaneutraler Treibstoff»

Sind Menschen Egoist*innen?

Ich sah mich im Studium gezwungen, viele sozialwissenschaftliche Seminare zu besuchen. Fazit: Für kapitalistisch organisierte Gesellschaften lautet die Antwort «Ja».

Braucht es Wut in der Politik?

Habt ihr das Gefühl, das ist ein Streichelzoo? Wollt ihr Kurt Aeschbacher anstelle von Jacqueline Badran? Nein! Darum ist Wut alias der Drang nach Veränderung ein wunderbarer, klimaneutraler Treibstoff, um Menschen wie mich sich für die Bevölkerung engagieren zu lassen.

Welche Zukunftsvision hast du verworfen?

Dass wir dank digitalen Hilfsmitteln zuverlässiger, pflichtbewusster und pünktlicher werden. Also ich schon, aber die anderen? Hör mer uf.

Der Sommer 2022 in drei Worten:

Terrasse, Liebeskummer, Festivals.

Nachteule oder Lerche?

Also wenn ich mein kindergesegnetes Umfeld anschaue, dann schon Nachteule. Schliesslich bleibe ich berufsbedingt bis zum letzten Track an der Party.

Tattoos sind …

… hässlich. Ja, ich oute mich: Ich habe noch nie eine schöne Tätowierung gesehen. Soll jede:r unter die Haut stechen, was gefällt, aber ich fand Haut pur bislang immer am ästhetischsten.

Dein liebster Kultz-Artikel:

Die Memes zur Ehe für alle.

Diese Art von Journalismus braucht es 2022 nicht mehr:

Gesponserte Artikel, weg damit. Sie nennen es Native Advertising, Sponsored Content, Advertorial oder Publireportage, aber es müsste einfach gross links oben heissen: «Dieser Beitrag wurde von Firma XY bezahlt».

Wie bereitest du dich mental auf den nächsten Abstimmungssonntag vor?

Chlöpfmoscht kühl stellen und am Montag keine Termine vor Mittag.

Deine Traumstage als DJ?

B-Sides Festival, damit wir die Veranstaltung auch akustisch wieder geniessen können. Oder doch das ESAF? Hab eine Anfrage für Zug 2019 abgelehnt, weil ich schon für die Schüür gebucht war (Herkunft verpflichtet). Oder nein, natürlich [Publireportage ON] meine neue Beizenparty, die am 24. September erstmals im Café Alfred stattfindet! [Publireportage OFF]

Mario Stübi ist freischaffend in der Kommunikation tätig und schreibt ab und zu für 041 – Das Kulturmagazin. Daneben ist er DJ und politisch aktiv für die SP im Luzerner Stadtparlament und als Präsident des Mieterinnen- und Mieterverbands Luzern. Als Medienjunkie gibt er jährlich rund 1000 Franken für Abos von Print- und Onlinepublikationen aus, so auch Kultz. Er findet: «Mehr Medien heisst mehr Demokratie, gerade im Lokalen.»

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