Member der Woche
Unser Member der Woche hat Kultz durch unsere Sticker kennengelernt. Ilona Gretener über Generationenfragen und darüber, wie Kultz sie auf ihre erste WG eingestimmt hat.
Rosa Zimmermann — 04/22/23, 08:28 AM
Sie ist Baselstrasse und Brettspiel-Enthusiastin: Ilona Gretener (Bild: zvg)
Welchen Architektur-Stil verachtest du?
Dekonstruktivismus. Wenn ich mir die schrägen Wände, wahllos verteilten Fenster oder kantigen Pfeiler und Stützen die ins Leere laufen so ansehe frage ich mich, ob hier wirklich die Funktionalität und der Komfort der Nutzer im Vordergrund standen oder ob es nur darum ging, einen möglichst auffälligen und originellen architektonischen Stil zu kreieren. Der Dekonstruktivismus mag für manche als Kunstform oder Ausdruck von Kreativität gelten, aber für mich steht er oft im Widerspruch zu den Bedürfnissen und Ansprüchen der Menschen, die diese Gebäude nutzen sollen.
Welcher Generation fühlst du dich zugehörig?
Tatsächlich, wie es auch auf mich zutrifft, der Generation Z. Meinen ersten IPod habe ich mir in der 5. Klasse gekauft, bin mit den Heelies herumgecruist und habe meine Donnerstagnachmittage auf RTL II mit Animes verbracht. Mir ist meine Work-Life-Unbalance wichtig, da ich zugeben muss, dass ich oft ein «people pleaser» bin und dazu neige, meine Bedürfnisse hintenanzustellen.
Dein liebster Kultz-Artikel:
Die Trilogie «Durch die Baselstrasse». Diese habe ich mit meinen WG-Gspändli, als Einstimmung für den Bezug unserer ersten eigenen Wohnung in der Baselstrasse gespannt verfolgt.
Wofür hättest du gern mehr Zeit?
Ich würde mir definitiv mehr Zeit für meine Freunde wünschen. Durch mein Engagement in Vereinen, einem Start-Up, der Arbeit und meinem Studium bleibt oft wenig Platz in meinem Terminkalender, um Qualitätszeit mit Freunden zu zweit zu verbringen.
Was fällt dir an anderen Menschen als erstes auf?
Die Nase, da muss ich nicht mehr dazu sagen.
Was fehlt der Zentralschweiz noch?
Wenn es um alternative Lebensstile geht, denke ich, dass der Zentralschweiz noch eine lebendige und vielfältige Kunst- und Kulturszene fehlt. Ich persönlich vermisse die Möglichkeit, mich mit Gleichgesinnten in einem kreativen Umfeld auszutauschen und neue Kunst- und Kulturprojekte zu entdecken. Es wäre toll, wenn die Zentralschweiz eine Szene entwickeln könnte, die experimentelle Kunstformen, Musik und Kulturveranstaltungen umfasst, die alternative Personen ansprechen und ihnen eine Plattform für kreativen Ausdruck und Austausch bieten. Es gibt bereits einiges, aber in meinem Dorf herrschte tote Hose, deshalb wollte ich in die Stadt ziehen.
Brettspiele: Top oder Flop?
Top! Arbeite in einer Ludothek …
Was war der letzte Film den du gesehen hast? Wie fandest du ihn?
Der letzte Film, den ich gesehen habe, war «Prinzessin Mononoke» im Bourbaki. Es war einer meiner ersten Filme aus dem Studio Ghibli und er hat mein Herz im Sturm erobert. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und haben eine Tiefe. Besonders gefällt mir, wie stark die Frauen im Film dargestellt werden - sie sind mutig und kämpfen für das, was ihnen wichtig ist. Die Thematik der Natur und der Umweltprobleme, die im Film behandelt werden, stimmen mich immer wieder nachdenklich.
Dein bisheriges 2023 in drei Worten:
Ziemlich schnell viel.
Welches ist dein liebstes Emoji? Was sagt es aus?
💛. Das goldene (gelbe) Herz. Dieses gehört guten Freunden, die mir wertvoll sind und viel bedeuten. Es hilft mir aber auch, Missverständnisse zu vermeiden und keine falschen Signale, wie zum Beispiel mit einem roten Herzen zu senden. In solchen Situationen wir das goldene Herz für die «friendzone» genutzt.
Ilona Gretener war ursprünglich einmal Zeichnerin Fachrichtung Architektur, doch der Funke ist nicht gesprungen. Heute trifft man sie an der HSLU, wo sie Soziale Arbeit mit der Vertiefung Soziokulturelle Animation. In ihrer Freizeit leitet Ilona in der Pfadi, spielt Trompete in einer Guggemusik und gründet nebenbei ein Start-Up. Der Mix macht es spannend.
Ilona ist Kultz-Member seit sie 2020 unsere Sticker in der Stadt sichtete. Auch die Kultz-Tasche hat es ihr angetan. Vor allem aber fand sie es schön, etwas Lockeres und Unverbindliches in der Medienlandschaft konsumieren zu können.
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