Songs für die Ferne

Rosa Zimmermann: Livia Rita – Fuga Futura
Ich habe sehr lange gebraucht, um zu checken, dass es coole Schweizer Musik gibt. Mit der alpinen Hexe Livia Rita gelingt mir eine Flucht aus der Heimat auch ohne Langstreckenflug. Ihre Musik trägt mich aus dem Alltag in die Tiefen meiner Vorstellungskraft.
 
Martin Erdmann: Basa Basa - Africa Soul Power
Zwischen Musik und Gemüse gibt es einen gewichtigen Unterschied: Musik ist nicht besser, bloss weil sie lokal produziert wurde. Glücklicherweise ist es im Gegensatz zu Nahrungsmittel zudem ökologisch unbedenklich, Songs aus entfernten Ecken der Welt zu konsumieren. Zum Beispiel diese Perle aus Nigeria.

Joel Michel: Bon Iver – Lump Sun
Justin Vernon, der kreative Kopf hinter Bon Iver, hat sich einst von Depressionen und Liebeskummer geplagt in eine einsame Waldhütte in Kanada zurückgezogen. Dort hat er ein intimes Album aufgenommen und wurde zum Weltstar. Die unendlich melancholischen Songs lassen auch in mir den Wunsch aufkommen, mich einfach in eine kanadische Waldhütte zurückzuziehen.

Corinne Huwyler: Middle of the Road – Sacramento (A Wonderful Town)
Nicht, dass ich schon jemals in Sacramento oder Kalifornien gewesen wäre, aber das Lied klingt nach Wärme (nicht Hitze!), Entspannung und guter Laune. Der Umwelt zuliebe gehe ich aber einfach an einen See in der Nähe und höre mir den Song an.

Heinrich Weingartner: Khruangbin – People Everywhere (Still Alive)
Nationalstolz und Feuerwerk lassen mich kalt. Heiss finde ich hingegen die texanische Alternative/Pop-Band Khruangbin, die überhaupt nicht nach Texas klingt. Eher nach einer national nicht näher bestimmbaren Ferne.