Kultz-Playlist
Jede Woche präsentieren Personen aus der Kultz-Redaktion Lieder zu einem bestimmten Thema. Heute wird es cineastisch.
07/29/22, 04:14 PM
Alice Reinhard: Isabelle Pierre - Le temps est bon
Ich finde, Filmmusik darf exzentrisch sein. Der grosse Auftritt, Dramatik und Kitsch. Xavier Dolan inszeniert die Musik in seinen Filmen gerne in Kombination mit Slow-Motion, viel Glitzer und Strobo-Effekten oder allem gleichzeitig. In «Les Amours Imaginaires» ist es Ersteres zum Soundtrack von Isabelle Pierre. Zwar nicht der beste Dolan-Film (denn das ist für mich der Bauernhof-Psycho-Grusel «Tom à la ferme»), aber definitiv Filmmusik, die einem tagelang im Kopf hängen bleibt.
Martin Erdmann: The Kinks - This Time Tomorrow
Bill Murray verpasst in der Eröffnungsszene von «The Darjeeling Limited» trotz grössten Anstrengungen den Zug. Das tut er zu dieser melancholische Hymne an die Ungewissheiten der Zukunft, die mich bei meinem Auszug aus dem Elternhaus begleitete, um die grosse, weite Welt, beziehungsweise den Bramberg zu erforschen. Der Song drängte sich übrigens wieder in mein Gedächtnis, weil Wes Andersons Indien-Abenteuer am 5. August im Neubad-Gartenkino gezeigt wird.
Corinne Huwyler: Les Choristes - Vois sur ton chemin
Der französische Film «Les Choristes» über den Musiker Clément Mathieu, der als Aufseher in einem Internat arbeitet und mit den Jungen einen Chor gründet, bringt mich jedes Mal zum Weinen. Das liegt nicht nur an der Geschichte selbst, sondern eben auch an der Filmmusik mit dem Chorgesang. Nebst diesem Lied gehören noch «Caresse sur l'océan» und «Cerf volant» zu meinen Lieblingsstücken.
Ronnie Zumbühl: Mr. Oizo - WC
Quentin Dupieux macht nicht nur gute Filme, sondern auch gute Musik. Der Song aus seinem Film «Wrong Cops» eignet sich nahezu perfekt, um in einer fremden Stadt eine öffentliche Toilette aufzusuchen.
Rosa Zimmermann: Billy Joel - Vienna
Billy Joel und Jennifer Garner kreieren in «30 über Nacht» eine Szene, die das Zu-den-Eltern-gehen nach langer Zeit alleine in der Grossstadt perfekt beschreibt. Das macht den Film zu meiner meistgeschauten und -geliebten Rom-Com.
Simone Felber: Belle & Sebastian - Piazza, New York Catcher
Ich schaue selten Filme und wenn, schlafe ich oft dabei ein. Gerne behaupte ich aber nachher steif und fest, nicht geschlafen zu haben. Bei «Juno» habe ich damals aber wirklich nicht geschlafen und vor allem habe ich den Soundtrack danach rauf und runter gehört.