Kultz-Playlist
Jede Woche präsentieren wir Lieder zu einem bestimmten Thema. In der heutigen Playlist geht es um Songs, die böse Wörter enthalten.
12/01/22, 08:04 AM
Corinne Huwyler: Lady Gaga – Bad Romance
Letzte Woche habe ich Lady Gagas Halftime-Show beim Superbowl 2017 wiederentdeckt, seither bin ich in einer völligen Gaga-Phase. Zum Glück hat sie auch einige Explicit-Content-Lieder. An «Bad Romance» gefällt mir besonders, dass sie ein bisschen französisch singt («J'veux ton amour, et je veux ta revanche»).
Martin Erdmann: MF Doom – Rhymes Like Dimes
Musik mit expliziten Texten hat mich bereits angezogen, als ich als Kind das Geld für das Bus-Abo veruntreut habe, um im Doo Bop Records im Brandgässli Rap-CDs zu kaufen, auf denen elterliche Warnhinweise klebten. Das Album, auf dem dieser Song ist, wurde damals ohne erzieherische Verzichtsempfehlung dargeboten. Das wurde inzwischen vom Streamingdienst meines Vertrauens nachgeholt.
Joel Michel: Kendrick Lamar (with Bilal, Anna Wise, Thundercat) – These Walls
These Walls strotzt nicht nur von «expliziten», sondern auch von «impliziten» Inhalten: Der Track beinhaltet eine Vielzahl gesellschaftlicher und biographischer Anspielungen, Symbolen und Metaphern. Text, Flow und Musik verschmelzen hier zu einem Track, welcher zu Recht einen Grammy gewonnen hat.
Rosa Zimmermann: Kilo Kish – Existential Crisis Hour
Bei einer «Explicit content»-Warnung erwarte ich hypersexuelle Lyrics. Die Suche nach einem Song für diese Playlist brachte jedoch die Erkenntnis, dass auch mega unschuldig klingende Songs die «explicit»-Marke tragen können. Vielleicht gehört zum modernen Kinderschutz auch das Verdrängen von existenziellen Fragen. Oder falls jemand checkt, was «Kilo Kish» Schlimmes sagt, gerne bei mir melden!
Heinrich Weingartner: Jessy Bulbo – Maldito
Dieser Song kommt mir spanisch vor, weshalb ich nichts verstehe. Aber es klingt so, als sei Jessy Bulbo auf etwas wütend und Wut lässt sich immer am besten mit expliziten Wörtern ausdrücken. Und siehe da: contenido explícito!
Simone Felber: Knackeboul – Cypher22
Die Pandemie ist vorbei. Trotzdem zucke ich jedesmal zusammen, halte die Luft an und versteife mich, wenn im ÖV jemand hustet oder sich die Nase schnäuzt. Ich werde dann immer auch ein bisschen wütend. Anstatt, dass ich meinen Mitbürger*innen dann ins Gesicht schreie: «BLEIB ZU HAUSE, WENN DU KRANK BIST!», höre ich Knackeboul und stimme ihm innerlich in fast allen Punkten zu.
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