Kultz-Playlist
Jede Woche präsentieren Personen aus der Kultz-Redaktion Lieder zu einem bestimmten Thema. Dieses Mal haben wir euch Lieder für die Morgenstunden zusammengestellt.
08/14/22, 09:17 AM
Martin Erdmann: Galt MacDermont – Coffee Cold
Kurz nach meiner allmorgendlichen Auferstehung bin ich nicht sehr empfänglich für die Welt. Wer zu diesem heiklen Zeitpunkt die Unverschämtheit besitzt, mich anzusprechen, muss mit einem Blickkontakt von eisiger Kälte rechnen. Und weil Singen, technisch gesehen, nichts anderes als melodiöses Sprechen ist, bevorzuge ich in den Morgenstunden Instrumentalmusik. Dieses Lied hilft mir, mich in Würde in die zwischenmenschlichen Konventionen des gesellschaftlichen Zusammenlebens einzufügen.
Alice Reinhard: Lowly – Baglaens
Es gibt Morgenmenschen und es gibt Abendmenschen und dann gibt es noch jene, deren Handywecker jeden Morgen zuverlässig dasselbe universelle und unaushaltbare Geräusch von sich gibt. Dafür würde ich mich viel lieber vom melancholischen Sound der dänischen Band Lowly wecken lassen.
Simone Felber: Dino Brandão, Faber, Sophie Hunger – Derfi di hebe
Mit dem Song «Derfi di hebe» kann man am Morgen noch ein bisschen Bettwärme mit in den Tag nehmen. Tut manchmal irgendwie gut.
Ronnie Zumbühl: oqbqbo – Airdrops
Um morgens gut in den Tag zu kommen, brauche ich zwei Sachen: Einen Emmi Caffè Latte Double Zero und eine säuselnde Frauenstimme. Dieser Song ist perfekt für den Tagesbeginn: Er beginnt sehr entspannt und verträumt. Irgendwann säuselt dann eine Frauenstimme (wohl oqbqbo) mal etwas von «doesn’t have a problem», was ja auch noch gut tut zu hören so am Morgen. Später kommen dann mal treibende Synthies und Beats. Ich bin bereit für den Tag, vielleicht.
Heinrich Weingartner: Tom Waits – Top of the Hill
Ich bin definitiv kein Morgenmensch. Tom Waits ist es auch nicht, der Stimme nach. Wenn ich diesen Beatbox-Dub-n-Roll-Quatsch morgens um 8 Uhr durch meine billige Stereoanlage röhren lasse, bin ich wach. Meine Nachbar*innen auch.
Corinne Huwyler: ABBA – Don’t Shut Me Down
40 Jahre nach ihrem letzten Album hat ABBA 2021 «Voyage» veröffentlicht und mir gezeigt, dass sie meiner bedingungslosen Liebe immer noch würdig sind. Auch wenn in «Don’t shut me down» über den Sonnenuntergang gesungen wird, klingt das Stück für mich eher wie ein Sonnenaufgangslied, von dem ich mich gerne in den Tag begleiten lasse.