Songs für den Wahlzettel

Rosa Zimmermann: Bobby Sanchez – We are still here (Noodl Beats) 
Bobby Sanchez sagt alles, was ich schreiben könnte, vor allem wenn die SNB schon wieder eine Privatbank rettet, aber es «kein Geld für Klimaschutz gibt.»
 
Martin Erdmann: Swiss & die Anderen – Linksradikaler Schlager
An dieser Stelle könnten malerische Antifaschismus-Balladen von Woody Guthrie oder schrammliger Hass auf den Kapitalismus aus der Kehle von Rio Reiser präsentiert werden. Stattdessen geht es hier um etwas ganz anderes. Noch nie hat gesellschaftlicher Umsturz dermassen nach Bierzelt gerochen. Das ist sehr verwirrend, geht aber auch beinahe unangenehm tief ins Ohr.

Joel Michel: Mani Matter – Ballade vom Nationalrat Hugo Sanders
Sanders macht's anders - mit diesem Spruch wurde der (fiktionale) Hugo Sanders Nationalrat. Doch wohlklingende Slogans und flotte Sprüche deuten in erster Linie auf ein gelungenes Marketing und nicht zwangsläufige auf eine durchdachte politische Agenda hin. Dank Mani Matter wissen wir, dass die Pandemie des politischen Marketings schon seit über 50 Jahren Wählerinnen und Wähler infiziert.

Heinrich Weingartner: The Coup – My Favourite Mutiny
Wenn Musik politisch sein möchte, kann sie das gerne ohne meine Anwesenheit tun. Hellhörig werde ich bloss bei gesellschaftskritischem Rap. Er muss aber so konsequent sein wie bei Raymond «Boots» Riley alias The Coup, der sich als Kommunist bezeichnet und in den USA für einen politischen Systemwechsel kämpft.

Corinne Huwyler: Die Toten Hosen – Walkampf
Seit ich in Luzern wähle, brauche ich Stille beim Ausfüllen der Wahlzettel, weil es komplizierter ist als in Obwalden. Das Lied von den Toten Hosen hilft am nächsten Morgen, falls es vom Wählen Alpträume gegeben hat.

Simone Felber: GeilerAsDu – Uber as Meer
Wahlzettel ausfüllen kann zäh sein. Die oder die? Oder vielleicht doch den? Fest steht: wenn ich damit fertig bin, brauche ich definitiv ein Uber ans Meer.