«Zurzeit fühlt sich in Luzern alles sehr berechenbar an»

DJ-Name: DJ Still Phill

Aktiv seit: Angefangen habe ich damals im Bandkeller mit 16. Mit dem Lehrlingslohn reichte es am Anfang für Numark-Plattenspieler mit Gummiantrieb und ich war zu Beginn super happy damit. Im Klub dann ab 2011.

Lieblings-Location: Wenn ich mich entscheiden müsste, wäre es natürlich meine zweite Stube; dem ROK Klub. Jedoch sonst gerne auch in der Kegelbahn, Südpol und am Rapattack Festival.

Stil: Ich würde sagen, sehr Urban- und Black-Music-lastig. Aufgewachsen mit 90er-Jahre Rap und der Battle-Kultur. 00er-Jahre R’n’B, für mich die goldene 2010er Hip-Hop-Era und viele gute Subgenres in der heutigen Zeit. In letzter Zeit spiele ich sehr gerne Afro und Baile Songs und bin ein grosser Fan der Soulection Bewegung und dessen Output.

Dann zeige uns doch einmal ein paar Tracks, die du spielst:

Was treibst du bei Tageslicht?

Ich hatte 5 Jahre lang das Glück in Luzern einen Klub zu Leiten und mitzugestalten. Ab nächstem Jahr plane ich ein anstehendes Musik Festival.

Digital oder Schallplatte?

Beides. Ich mag Vinyl sehr, sehe aber den grossen Vorteil von digitaler Musik und dessen Möglichkeiten. Mit den Timecodes-Systeme (Serato) hat man das Glück, gleich beides kombinieren zu können.

Wie würdest du dich hinter dem DJ-Pult beschreiben?

Ich mag es, die Leute tanzen zu sehen. Deshalb mit einem Auge auf dem Dancefloor und mit dem anderen auf den Decks.

Dein bester Gig ever?

Sehr schwierig, in den letzen 11 Jahren gab es einige, an die ich mich gerne erinnere. Unter den Top 3 wäre sicher der Gig am Openair Frauenfeld 2017 zusammen mit Kackmusikk und Luk Le Chuck als 041 Soundsystem.

Wie lange ging dein längster Gig?

6 bis 7 Stunden

Warum legst du auf?

In der Clubkultur fühle ich mich zuhause. Ich war schon immer fasziniert von kreativen DJ-Sets und dem Zusammenspiel zwischen der Crowd und der Musik. Ich erinnere mich, wie ich damals nach einem Mashup-DJ-Set von DJ Prince Boogie in der Crowd stand und wusste: das möchte ich au können.

Spielst du lieber Intro, Maintime oder Outro?

Früher Outro oder Maintime, heute immer mehr Intro.

Mit wem würdest du gerne einmal b2b spielen?

Am liebsten mit Leuten, die nochmals einen ganz anderen Twist in mein Set bringen können und somit was Unvorhergesehenes passiert.

Was muss ein guter DJ können?

Ein/e gute/r DJ sollte der Crowd eine gute Zeit bescheren. Bestenfalls immer tanzend und mit guten Vibes auf der Tanzfläche. Er/Sie sollte einen Spannungsbogen kreieren können. Die Mischung und dem Zusammenspiel aus Songs, die die Leute kennen und eine Reise ins ungewisse Neue. Das können Songs aber zum Teil auch andere verwandte Genres sein. Für mich persönlich muss Er/Sie kein technisches Übergangs- oder Scratch-Monster sein. Ich finde es eher wichtig, den guten Tanz-Fluss beibehalten zu können. Ein Hauch Dienstleister mit eigener Handschrift.

Wie oft bist du wirklich überrascht, wenn du neuen Sound suchst?

Eigentlich jedes mal. Es gibt so viele Plattformen, Blogs, neue Remixes, Bootlegs und Songs. Dies ist nicht immer positiv. Zum Teil sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht. Bei mir müssen beispielsweise Remixes relativ viele Kriterien erfüllen.

Welche Gigs sind so in der Pipeline demnächst?

31.12.22 - Urban New Year im ROK Klub.

Und sonst so?

Ich freue mich wieder auf eine Zeit, in der an Veranstaltungen und Party mehr unterschiedliche Genres gespielt werden. Zurzeit fühlt sich in Luzern alles sehr berechenbar an. Ich bin aber optimistisch, dass dies in naher Zukunft wieder mehr aufbricht.

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