«Ich will nicht durch verrückte Körperbewegungen auffallen»

DJ-Name: Nikki Las

Aktiv seit: 2015

Lieblings-Locations: Klub Kegelbahn & Neubad

Stil: Mein Repertoire besteht vor allem aus digitalen Produktionen. Ich stehe auf komplexes Sounddesign. In Genres ausgedrückt: Breakbeat, Bass, Dubstep, Electro, Experimental. Future Breaks, Halftime, Jungle und Twostep

Zeig uns einmal ein paar Tracks, die du spielst:

Was treibst du bei Tageslicht?

Zurzeit bin ich im zweiten Jahr des Bachelors «Sound Arts» an der HKB im Spannungsfeld von elektroakustischer Musik und Medienkunst. Nebst dem Studium produziere ich selbst elektronische Musik. Entweder Zuhause verborgen hinter meinem Laptop oder im Musikstudio im «Haus Emma» in Emmenbrücke. Gerne trinke ich auch eine Schoggi-Milch, während ich kläglich an einem Kreuzworträtsel scheitere.

Wo kommst du musikalisch her und wie bist du dort gelandet, wo du grade bist?

Ich bin in Stans aufgewachsen, ein Ort stark geprägt von Drum & Bass. Mit 16 Jahren rutschte ich in diese Szene und in einen Verein namens «Bamms». Ich startete mit dem DJing sowie dem Organisieren von Veranstaltungen. Zwei Jahre später kaufte ich mir die erste DAW (Digital Audio Workstation) . 2020 entdeckte der «Klub Kegelbahn» mein Potenzial und ich begann dort zu arbeiten. Als 174 Bpmler prasselten binäre 120 bis 140 Bpm-Tunes auf mich ein und mein Musikgeschmack erweiterte sich. Heutzutage kombiniere ich gerne meine ländliche und urbane Erfahrung.

Wie und wo bereitest du Dich auf ein Set vor?

Ich versuche stark solche kurzfristige und stressige Digging-Momente im Backstage vor dem Auftritt zu vermeiden. Während dem Set möchte ich auf keinen Fall denken: «Shesh, der Song wäre jetzt Bombe, aber leider habe ich es verpeilt, ihn zu downloaden.» Deshalb lasse ich mir genügend Zeit, um mein Set vorzubereiten. Das kann im Zug, im Musikstudio oder zu Hause auf dem Balkon sein. Die Tunes gehe ich dann noch einmal Probespielen, meistens im «Klub Kegelbahn».

Welchen Track würdest du für kein Geld der Welt in dein Set einbauen?

Never say never, aber momentan ist es: Helene Fischer - Atemlos durch die Nacht

Dein schlimmster Moment hinter den Decks?

Jemensch hat mal Bier über einen CDJ verteilt. Nach intensivem Putzen lief das Teil zwar noch, aber das Angleichen von Tunes war eine klebrige Angelegenheit.

Wie würdest du dich hinter dem DJ-Pult beschreiben?

Tendenziell eher zurückhaltend. Ich mag es nicht, durch verrückte Körperbewegung Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen und mich für das Spielen von Songs von anderen Künstler*innen feiern zu lassen. Bei fortgeschrittener Nacht und Party-Laune, kann sich das schüchterne Kopfnicken zu einem Tanzbeinschwung entwickeln. B2B ist da wieder eine andere Sache, da mag ich den gemeinsamen Hype.

Umstrittene Frage unter DJs: Darf der Sync-Button benutzt werden?

Yes! Ich benutze ihn selbst nicht, finde es aber sehr legitim mit der Technik mitzugehen und solch ein Feature zu benutzen.
So können auch Menschen auflegen, die super sind im Musik-Diggen und eine schöne Dramaturgie mit ihrem ausgeprägten und breiten Musikwissen kreieren können, sich aber nicht stark im DJ-Tum vertiefen möchten. Ebenso finde ich es eine gute Lösung für Produzent*innen von elektronischer Musik, vor allem im digitalen Bereich. Für sie ist DJing eine einfache Lösung, ihre Musik vor Leuten zu präsentieren. Wenn da fehlendes Interesse oder keine Zeit vorhanden ist, das Beatmatching zu perfektionieren, finde ich den Sync-Button eine geniale Erfindung.

Was muss passieren, damit du glücklich die Booth verlässt?

USB-Stick und Kopfhörer nicht vergessen.

Und sonst so?

Scur.

Keinen Gig von Nikki Las verpassen? Dann folge ihm auf Instagram.

Und auf Soundcloud findest du noch mehr Musik von ihm.