«Die Musik der Zukunft kann auch ein Track aus den 80er-Jahren sein»

DJ-Name: BA DU

Aktiv seit: Seit 2014 bin ich offiziell als DJ unterwegs.

Lieblings-Location: Klub Kegelbahn, Kaffee Kind und die Baselstrasse im Allgemeinen. Aber auch Neubad, Südpol, Rok oder das Alfred. Und natürlich gehören die Underground-Events da auch mit dazu.

Stil: Das Genre, das meinen Stil am besten bezeichnet, nennt sich «The Sound of Tomorrow» oder mit anderen Worten gesagt «Future Beats». «The Sound of Tomorrow» beinhaltet alles Zukünftige und Unentdeckte. Unentdeckt muss jedoch nicht unbedingt etwas Neues sein. Das Konzept vom «Sound of Tomorrow» ist immer die Zukunft, es ist unbestimmt. Es geht darum, neue Musik zu entdecken, die die Leute noch nicht kennen. Etwas, das sich gut anfühlt und zum Nachdenken anregt. Es kann etwas Altes oder Klassisches sein oder eine zufällige Entdeckung aus den 80er-Jahren, die man nicht kennt und trotzdem spricht man vom «Sound of Tomorrow». Das Genre wird getrieben von beat-orientierten, elektronischen Grooves mit spacigen, atmosphärischen Synthesizern, Vocal-Samples und Chops, hat seinen Ursprung im Hip-Hop und ist sehr stark vom legendären Musik Label «Stones Throw Records» geprägt.

Dann zeige uns doch einmal ein paar Tracks, die du spielst:

Was treibst du bei Tageslicht?

Tagsüber arbeite ich als Sachbearbeiter bei einer Krankenkasse. Zuvor war ich zehn Jahre im Sozialversicherungsbereich tätig. An den Wochenenden und meinen freien Tagen beschäftige ich mich meistens mit Musik, arbeite an neuen Projekten und Event-Ideen und lebe meine kreative Seite voll aus. Die Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden steht für mich an erster Stelle.

Wo kommst du musikalisch her und wie bist du dort gelandet, wo du gerade bist?

Musik hat in meiner Familie schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Ich bin damit aufgewachsen. In der Schulzeit kam ich zum ersten Mal mit den vier Elementen des Hip-Hops in Berührung. Zu dieser Zeit hingen wir täglich im Jugendzentrum Teiggi in Kriens ab, wo Hip-Hop in all seinen Facetten zelebriert wurde. Nach vielem Ausprobieren stellte ich dann relativ schnell fest, dass DJing mein Element ist, in dem ich mich am besten ausdrücken kann und worin ich meine Vision ausleben möchte. Seither wurde das Diggin‘ in the Crates zu meiner Lieblingsbeschäftigung, sodass ich heute sagen kann, angekommen zu sein und meinen Stil gefunden zu haben.

Wie würdest du dich hinter dem DJ-Pult beschreiben?

Fokussiert, gut vorbereitet und stets mit einem Lachen im Gesicht. Dankbar für die Möglichkeit meine Musik mit der Crowd teilen zu dürfen, immerzu bereit mich auf einen neue musikalische Reise zu begeben und mit dem nötigen Respekt gegenüber der Crowd, der Klubkultur, den damit verbundenen Roots und den DJs die den Weg geebnet haben.

Kommt die Crowd wegen dir, oder kommst du wegen der Crowd?

Für mich trifft da beides zu. Ich sehe das als ein gegenseitiges Zusammenkommen: Es braucht beide Seiten, damit die Energien aufeinander treffen und so eine magische Partynacht entstehen kann.

Was muss passieren, damit du glücklich die Booth verlässt?

Wenn ich es schaffe, die Crowd mit meiner Musik zu inspirieren und zum Tanzen zu bringen. Besser gesagt, wenn der Funke auf die Crowd überspringt. Nach diesen Glücksmomenten strebe ich als DJ.

Deine schlechteste DJ-Erfahrung?

Bei einem Booking für ein Saisonapéro in einem Kleiderladen hat die Technik komplett versagt und wir brachten es auf Biegen und Brechen nicht zustande, die Musik zum Laufen zu bringen. Die Enttäuschung war dementsprechend gross.

Welchen Track würdest Du eigentlich gern mal spielen, traust Dich aber nicht?

Ehrlich gesagt kommt mir gerade kein Track in den Sinn. Ich versuche stets die Musik zu spielen, die ich fühle.

Wie, wo und wie lange bereitest du dich auf einen Gig vor?

Ich setzte mich vorab mit dem jeweiligen Event auseinander und versuche abzuschätzen, was mich musikalisch erwarten wird. Gut zwei, drei Tage vor dem Event bereite ich dann ein passendes Set vor. Meistens findet die Vorbereitung abends bei mir zu Hause statt. Den zeitlichen Aufwand kann ich aber kaum abschätzen, da ich mich öfter in der Musik verliere und mich bis in die frühen Morgenstunden damit auseinandersetze. Die Vorbereitung ist deshalb nie zu Ende. Sobald ich aber einen Topf mit den Tracks, die ich gerne spielen möchte, zusammengestellt habe, überlasse ich den Rest der Improvisation und meiner Kreativität.

Warum legst du auf?

Um den Leuten da draussen unentdeckte, gute und ehrliche Musik, fernab vom Mainstream, näher zu bringen und dem damit verbundenen Lifestyle. Zudem liegt es mir am Herzen die Community zu Supporten und meinen Beitrag zu leisten. Zugleich möchte ich meine ungebremste Freude an der Hip-Hop Kultur weitergeben.

Welche Gigs sind so in der Pipeline demnächst?

Sa, 26.11.2022 | Backspin — Stereo Luchs Afterparty im Neubad Klub

Mi, 07.12.2022 | Santa Klaus Party — Hip Hop Disco im Alpineum Kaffeehaus Bar

Sa, 10.12.2022 | FLEXIN w/ Still Phill x DJ Laslow im Klub Kegelbahn

Und sonst so?

2014 habe ich zusammen mit meinen Freunden das Culture Vibes Movement gegründet. Seither veranstalten wir Events im Raum Luzern und haben bereits drei Musikprojekte mit Produzenten aus der ganzen Welt veröffentlicht.

Unser neustes und zugleich grösstes Musikprojekt trägt den Namen DIVERSITY, beinhaltet 11 Tracks von 12 der aufstrebendsten Produzenten aus der Soundcloud-Community und wurde im April dieses Jahres veröffentlicht. Eigens für dieses Projekt haben wir einen Kurzfilm mit ALSOfilms aus Luzern gedreht und mit dem Einfach-Siebdruck das passende Merch dazu bedrucken lassen.

Culture Vibes Movement auf Bandcamp, Soundcloud und Instagram.