DJ-Booth
Sven ist mit seinen DJ-Sets erst zufrieden, wenn er die eigene Komfortzone verlassen hat. Zudem kennt er den perfekten Spruch, um Songwünsche aus dem Publikum abzuwimmeln.
10/14/22, 07:37 AM
Weiss, wie mit Wünschen aus dem Publikum umzugehen ist: Sven.
DJ-Name: Ganz einfach «Sven». So wie man’s sagt.
Aktiv seit: Anfang 2015
Lieblings-Locations: Das ist der Klub Kegelbahn, der Neubad-Keller und das Zwyer-Haus in Altdorf. Ich bin ein grosser Fan von Off-Locations und einmaligen Events.
Stil: Weniger divers als ich es gerne hätte. Was ich regelmässig und gerne spiele, bewegt sich mehrheitlich zwischen House, Techno, Techhouse, Minimal, Trance und New Beat. Es braucht immer Zeit und Geld sich mit einem neuen Subgenre auseinanderzusetzen. Ich versuche es möglichst zu vermeiden, die erstbesten Tracks eines neu entdeckten Genres zu spielen, da ich es bevorzuge Tracks zu spielen, welche eher unbekannt sind. Call me Hipster.
Dann zeig uns einmal ein paar Tracks, die du spielst:
Was treibst du bei Tageslicht?
Neben meiner Arbeit als Ingenieur habe ich mit Hilfe von befreundeten Menschen das Atelier SUGO in der Baselstrasse aufgebaut.
Wo kommst du musikalisch her und wie bist du dort gelandet, wo du grade bist?
Als mir die Beatport-Top 100 Charts (zum Glück) verleidet sind, bin ich Richtung Minimal und Microhouse gerutscht. Dort habe ich gelernt, einen roten Faden im Set zu haben und die Übergänge möglichst fliessend und unscheinbar zu gestalten. Inzwischen ist es mir gelungen aus dieser Art von Mixing auszubrechen und getraue immer mehr mit Genre- oder Tempo-Switches zu überraschen. Musikalisch wurde ich auch breiter. Die meiste Musik, welche ich früher mal gespielt habe, hat inzwischen im wahrsten Sinne des Wortes Staub gesammelt.
«Wenn ich digital spiele, weiss ich nicht genau, was ich mit meinen Händen anstellen soll.»
Sven
Wie oft bist du wirklich überrascht, wenn du neuen Sound suchst?
Immer, wenn ich auf Artists, Tracks oder sogar ganze Subgenres stosse, von welchen ich noch nie gehört habe. Witzig ist, wenn ich kurz danach herausfinde, dass viele Mitmenschen diese bereits kennen.
Digital oder Schallplatten?
Seit mehreren Jahren spiele ich fast ausschliesslich mit Platten. Ich mag vor allem das Handwerk und die zusätzliche Herausforderung. Wenn ich digital spiele, weiss ich wie bei einer unangenehmen PowerPoint-Präsentation nicht genau, was ich mit meinen Händen anstellen soll.
Kommt die Crowd wegen dir, oder kommst du wegen der Crowd?
Ich denk mal beides, sonst wär’s sowieso leer?
Was muss passieren, damit du glücklich die Booth verlässt?
Wenn ich mich im Set aus meiner Komfortzone bewegt habe und die Tanzenden dabei Spass hatten.
Deine schlimmste DJ-Erfahrung?
Mein Standardspruch auf unerwünschte Musikwünsche ist (auf den bin ich bizzeli stolz): «Hast du die Platte dabei?» Als dieser dann eines Tages bejaht wurde, musste ich dies über mich ergehen lassen. Noch schlimmer, ich musste mir einen neuen Spruch ausdenken.
Welchen Track würdest Du eigentlich gern mal spielen, traust Dich aber nicht?
Wie, wo und wie lange bereitest du dich auf einen Gig vor?
Zu Hause oder im Studio, welches ich im SUGO habe. Kommt immer drauf an, wo meine Platten gerade sind. Da meine Sammlung super organisiert ist, ist es natürlich noch nie passiert, dass ich nicht wusste, ob die eine Platte nun bei mir zu Hause oder im Studio steht (nicht). Meistens fülle ich die Tasche mit den Platten, die ich für den Slot als passend erachte. Dabei hör ich gezielt nochmals die Platten, bei welchen ich mir nicht mehr so sicher bin, welcher Track genau drauf ist. Bei b2b’s oder harter Konkurrenz auf dem Lineup kanns durchaus länger gehen. Dann digge ich auch ganz gerne noch ein paar passende Tunes dazu.
Warum legst Du auf?
In meiner Jugend war ich ein grosser Fan von etwas härterer Mucke wie Hardstyle. Dies ist in meinem damaligen Umfeld meist auf wenig Verständnis gestossen. Ich vermute deswegen kam das Verlangen die Musik, welche ich mag, über ein PA zu teilen und somit den Leuten im Club eine gute Zeit zu bieten.
Und sonst so?
Der lange Aal schlackert im Nebel der Schlacht.
Hier gibts Musik und weitere Informationen zu Sven:
Wer gibt im Luzerner Nachtleben den Ton an? Um das herauszufinden, stellen wir jede Woche einen DJ aus der städtischen Clubszene vor. Das Programm wird von Flo Dalton, Booker im Klub Kegelbahn, kuratiert. Dein Lieblings-DJ fehlt? Dann schreibe uns eine Mail an: [email protected] |