DJ-Booth
Meester Krizz ist bereits über 20 Jahre im DJ-Geschäft. Mit Drum'n'Bass hat er sich einem Subgenre verschrieben, das einfach nicht totzukriegen ist.
10/21/22, 07:32 PM
Ist vor Auftritten immer noch nervös: Meester Krizz. (Foto: Luis Hartl)
DJ-Name: Meester Krizz. Und zwischendurch für ganz experimentelle Aktionen auch als CBM75.
Aktiv seit: 1997. Im Drum'n'Bass seit 2005.
Lieblings-Locations: Neubad, Jazzkantine, Schüür und Kegelbahn
Stil: Ich spiele mich an Partys gerne durch die Geschichte vom Drum’n’Bass. Von jazzig, soulig, liquidem oldskool Jungle/DnB, über Electrostep bis zum heutigen, aktuellem Fräserzeugs. Und immer wieder droppe ich auch gerne etwas Stilübergreifendes rein, einen guten 80er-Song. Oder starte mit Patsy Cline. Gelegentlich lege ich auch unheimlich gerne Ambient/Chillout/Trip Hop-Sets auf.
Dann zeig uns einmal ein paar Tracks, die du spielst:
Was treibst du bei Tageslicht?
Ich bin administrativer Studienbetreuer an der HSLU-Musik, Institut für Jazz & Volksmusik. Und Vater eines 5-jährigen Sohnes.
Wo kommst du musikalisch her und wie bist du dort gelandet, wo du grade bist?
Gestartet bin ich Mitte der 80er-Jahre mit der Radio-Hitparade und E.A.V., dann Roxette. Anfang der 90er bin ich mit Techno/Trance und The Prodigy in die elektronische Richtung abgedriftet, habe aber auch die Britpop-Szene verfolgt, und bin seit 1995 (dank Goldie und Minus 8) dem Drum’n’Bass verfallen.
Wie würdest du dich hinter dem DJ-Pult beschreiben?
Konzentriert, da Vinyl mich immer noch nach all den Jahren fordert und überrascht. Und deshalb besteht auch immer eine leichte Grundnervosität.
«Ich mags, wenn Musikfreund*innen nicht in einem Genre hängen bleiben.»
Meester Krizz
Kommst du mit zur Afterhour?
Selten. Nach acht Stunden Party bin ich eigentlich ganz zufrieden.
Was muss passieren, damit du glücklich die Booth verlässt?
Wenn sich ein Set für mich gelungen anfühlt und ich vor mir lachende Gesichter auf tanzenden Körpern sehe, fühlt es sich richtig gut und glücklich an.
Wie lange ging dein längster Gig?
An der Abrissparty 2016 in der alten Teiggi in Kriens, kam ich mit drei Reisekoffern voller Platten und spielte mich von 22 bis 6 Uhr mit Vogelgezwitscher, Reggae, Dub, Downtempo, House, Techno, Rückengymnastik bis Drum’n’Bass, durch die ganze Nacht und durch meine Plattensammlung. Eine tolle Erinnerung.
Wie, wo und wie lange bereitest du dich auf einen Gig vor?
Im Normalfall während zwei Abenden, an denen ich einmal das Set theoretisch zusammenstelle, Platten bereitlege und rein höre. Und dann noch einen Abend, an dem ich dann am liebsten in unserem 4TON-Rüümli auf einem richtigen Soundsystem das Set in Form bringe. Oder auch mal wieder komplett über den Haufen werfe und neu beginne. Dann brauchts noch einen dritten Abend.
Und sonst so?
Ich mags, wenn Musikfreund*innen nicht in einem Genre hängen bleiben, über den Tellerrand die Ohren öffnen, sich mit anderen Sounds und Stilen auseinandersetzen. Die Musik dieser Welt ist so facettenreich, spannend und toll – es gibt immer was zu entdecken. Und Big Up an die Drum’n’Bass-Party-Gänger*innen, Crews, Produzierenden und DJs. Es bereitet grosse Freude, wie dieses Subgenre immer irgendwie am Leben bleibt, junge Menschen sich aufs Neue dafür interessieren, sich engagieren und der Sound sich auch weiterentwickelt.
Meester Krizz spielt am 22.10 in der Jazzkantine zum 17-jährigen bestehen vom 4TON-Label. Hier findest du weitere Infos.
Und hier findest du Meester Krizz auf Soundcloud und auf Facebook.
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