Quälgeister der Nation
8.5 Millionen Menschen auf kleinstem Raum: Da kann man sich manchmal ganz schön auf den Wecker gehen. Pünktlich zum Nationalfeiertag präsentieren wir euch deshalb die grössten Nervensägen des Landes.
Martin Erdmann, Heinrich Weingartner, Jana Avanzini, Jonas Wydler — 07/28/21, 03:02 PM
Schweizerinnen und Schweizer: Ein Volk von Nervensägen.
Foto: Peter Hauser/pd
Hazel Brugger hat mehr Humor als alle Schweizer*innen zusammen und stellt punkto Gagdichte und Witz auch deutsche Stand-Up-Comedians in den Schatten. Aber wer so viel Potenzial hat und dann mit «Nur verheiratet» einen total nervtötenden Podcast mit seiner unlustigeren Hälfte dreht, muss sich nicht wundern, wenn er oder sie auf dieser Liste landet. Hazel Bruggers Ehemann Thomas Spitzer darf zuhause bleiben, kochen, waschen und die Klappe halten.
Foto: Flickr/Blaues Sofa
Über den musikalischen Einfluss von Yello und den gewieften Vermarkter Dieter Meier müssen wir nicht mehr viele Worte verlieren. Jedoch sollten wir über Meiers Unternehmergeist sprechen. Der Mann mit Halstuch und getönter Brille kommt aus reichem Hause und handelt mit Schoggi, Steaks und Wein. Schmeckt sicher toll, ist aber von weit her. Meier ist kein Öko-Gourmet und Weltverbesserer, sondern ein gewiefter Unternehmer, der darauf vertraut, dass die von seiner Generation verunstaltete Welt schon irgendwie gerettet wird.
Foto: Youtube/SRF
Man kann all die alpin-angehauchten Hipster, diese ländlich-geerdeten Ryan Goslings, nicht mehr unterscheiden. Einer von ihnen ist Marco Fritsche, der seit über zehn Jahren ledige Bauern zu verkuppelt versucht. Er zelebriert den Kontrast zwischen Tattoos und Ländler-Uniform dermassen heavy, dass es wehtut. Bitter: Obwohl Fritsche auch mal Musikfernsehen für Junge machte, sich als Kolumnist versuchte sowie verschiedene Stationen beim Schweizer Fernsehen absolvierte, wird er zeitlebens der «Rebell von Appenzell» bleiben.
Foto: pd
Sie ist die beste unter allen Schweizer Casting-Gewinner*innen: Stefanie Heinzmann kann singen, hat Persönlichkeit und eine beeindruckende Walliser Schnauze. Aber sie ist auch ein wandelndes, mit den Fingern geformtes Herz – eine offensiv gut gelaunte Person. Dagegen wäre nichts einzuwenden, aber der neueste Imagewechsel – weg vom Funk, hin zum Kuschel-Pop – ist leider missglückt. Wie konnte aus diesem von Stefan Raab gecasteten Talent nur eine so belanglose Sängerin werden?
Foto: Wikipedia/Bearbeitung: Kultz
Wer erinnert sich an Merkur? Seit 2012 heisst das Unternehmen ganz prätentiös Läderach. Der Familienname steht für Tradition und Chocolatier-Handwerk. Leider beschränken die Läderachs das Familiäre auf die Verbindung von Mann und Frau. Denn sie engagieren sich zuvorderst bei der homophoben Gruppierung Christianity for Today und organisierten den «Marsch fürs Läbe» gegen Abtreibung. Boykottaufrufe seitens LGBT-Aktivist*innen verfehlten ihre Wirkung nicht. Darum möchten die Unternehmer jetzt lieber wieder über feinen Kakao reden, statt durch ihn gezogen zu werden.
Foto: zvg
Es gibt keine bessere Parodie auf die peinliche Prosecco-Partyszene von Basel und Zürich als the man himself: DJ Antoine. Sein Vokabular beschränkt sich auf die Wendungen «Come on, party people», «Show me some love», «Good evening, Swiiitzerland» und «Everybody, put your hands up in the air». Mit einer beliebigen Kombination aus diesen Wörtern kommuniziert DJ Antoine bei Auftritten oder Interviews. Er mag Schnee, Schotter und Kleider, die aus einem misslungenen Film von Tim Burton stammen müssen.
Foto: Youtube/SRF
Markus Somm ist ein Troll. Nicht mehr und nicht weniger. Leider ist er kein klassischer Troll, der in den Kommentarspalten dieser Welt sein Unwesen treibt, sondern einer, der dank zahlungskräftigen Verbündeten und seiner eigenen Brieftasche sein Trollwesen in breit rezipierte Kreise bringen kann. Aber diesen Trick hassen Trolle: Nicht aufregen lassen, lächerlich machen.
Foto: zvg/Vilenica International Literary Awards
Wer Adolf Muschg googelt, erhält als ersten Vorschlag die Ergänzung Auschwitz. Die hat er sich selber eingebrockt mit seiner missglückten Aussage in der SRF-«Sternstunde», wonach die heutige Cancel Culture «eine Form von Auschwitz» sei. Der grosse Literaturprofessor und Schriftsteller hat sich verplappert? Schön wär’s: Er hat seine dumme Aussage danach verteidigt. Ach, Muschg – wir wollen jetzt nicht mehr darauf rumreiten. Aber er soll hier stellvertretend stehen für eine Generation von alten, weissen Männern, die leider den Anschluss verpasst hat.
Foto: pd
Sie sind wie Batman und Robin des Schweizer Stammtischs, wie Beavis und Butthead der möchtegern-rockigen Schlagerszene. Trauffer produzierte schon «sexistische Kackscheisse» (Zitat Gülsha) als er noch nicht als babyfaced Mini-Me von Gölä auftrat. Doch bei Gölä, beim Schwan, der zum hässlichen Entlein mutierte, sind diese Entwicklungen halt schon etwas schade. Er vergleicht Homosexualität mit Sodom und Gomorrha. Er findet Burnouts lächerlich und den Vaterschaftsurlaub sowieso, der Klimahype geht ihm auf den Zeiger und auch dieses Getue um Sexismus. «Mann sein, das darf man ja heute fast nicht mehr», findet Gölä. Und man wünschte sich, er wäre nicht so ein Mann.
Foto: zvg
Sie ist «Schauspielerin, Sängerin und Komikerin». Denn als Miss Schweiz zurück in den Job als zahnmedizinische Assistentin zu gehen, das ist ja nicht das Ziel. Sie verstehe sich schon lange nicht mehr als Ex-Miss, betont sie, um ihr erstes Komik-Programm dann trotzdem «MissErfolg» zu nennen. Leider aber reichen Zahnarztwitze von Gusti Brösmeli in der «Ich»-Perspektive aufgesagt nicht aus, um eine Komikerin zu sein. Eigentlich hätte sie aber sowieso auf eine Schauspielschule gemusst, ist sie überzeugt. Nur gibt es dort leider keinen Ex-Missen-Bonus, wie bei Lüthi-und-Blanc-Abklatsch-Serien oder bei Auftritten im Nachmittagsprogramm des Luzerner Festes.
Foto: Andreas Hoffmann/Wikipedia
Der bärtige Troubadour aus Bümpliz ist so etwas wie der Gölä für Leute, die einmal an einem Kurs für kreatives Schreiben gescheitert sind. Mit vor Pathos triefenden Hymnen über Berner Agglo-Kitsch hat er mit Patent Ochsner geholfen, die ewige Mittelmässigkeit des schweizerischen Musikschaffens zu definieren.
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Foto: YouTube/Wikipedia
«Ich hab ne Kugel mit deinem Namen drauf. Und die Waffe ist geladen, lauf! Wenn ich will, gehst du heute Abend drauf.» Loredana macht auf abgehobene Weltstar-Diva seit ihrem ersten kleinen Video und noch lieber macht sie auf Gangster. Waffen, Kohle, fette Schlitten – doch die Rolle nimmt sie auch etwas zu ernst. Das Verfahren wegen Betrug wurde zwar eingestellt. Aber bloss, weil Loredana die Geschädigten mit einer riesigen Entschuld… äh, Entschädigung abgespiesen hat. Wenn man sich also genug Geld legal erarbeitet hat, kann man sich auch mal ein echtes Verbrechen kaufen.
Foto: zvg
Heidi verkörpert alles, was die Schweizer Bevölkerung zu einem Haufen von Ewiggestrigen und Stehengebliebenen macht: Angst vor Veränderung, Heimweh nach Altbekanntem, die Verehrung von patriarchalen Strukturen und eine idealisierende Verklärung von Natur. Auch die 2015 erschienene, filmische Neuauflage hat daran nicht gerüttelt. Heidi hätte in Frankfurt bleiben, Geissenpeter und Grossvater vergessen und erfolgreiche Lebensmitteltechnologin werden sollen.
Foto: zvg/SRF
Man würde sich nicht wundern, wenn ab und an Laserstrahlen aus seinen absurd blau leuchtenden Augen auf seine Gesprächspartner treffen würden, die er rhetorisch hart in die Mangel nimmt. Der Brotz, der sich anfangs noch ungelenk durchs TV-Studio moderierte, gilt als harter Hund (ausser das Gegenüber heisst Baschar al-Assad). Sein grösster Fan im Arena-Ring: Brotz selbst.
Foto: Youtube/Izzy
Wer auf seiner Webseite schreibt «Man macht, was man kann. Und ich mach so einiges», möchte sich nicht hinter falschen Bescheidenheiten verstecken. Leider kann Supercedi nicht mehr als laut, viel und selbstgefällig in die Kamera schwafeln. Das Zugpferd des zwischenzeitlich eingestampften und halbherzig wieder aufgewärmten Izzy-Magazins ist dank hartnäckiger Facebook-Werbung in den Schlagzeilen der Gratiszeitungen gelandet und dort schnell wieder rausgeflogen. Oberflächlicher Prank-Journalismus à la SVP- und Armeebashing ist eine Pinkelpause lang unterhaltsam, aber weder nachhaltig noch besonders einfallsreich.
Foto: Flickr/Blaues Sofa
Klimaforscher warnen vor einem unumkehrbaren Kippmoment, ab dem es nichts mehr zu retten gibt. Ähnlich bei Martin Suter: Wir liebten seine «Business Class»-Kolumnen, seine guten Anzüge und sein Dandy-Leben zwischen Zürich, Guatemala und Ibiza. Begann der Kippmoment, als er mit Stephan Eicher kollaborierte? Oder erst 2020, als er mit dem ewigen Popliteraten Benjamin von Stuckrad-Barre das Laber-Protokoll «Alle sind so ernst geworden» veröffentlichte? Die Beiden lernten sich in Badehosen am Strand kennen – und konnten nicht mehr voneinander lassen.
Foto: zvg
Zirkus ist eine eigene Welt, und die Knie-Dynastie setzt dieser noch die Krone auf. Glückspost-Covers und Affären mit dem europäischen Boulevard-Adel gehören fest dazu. Rolf Knie jedoch hat seine eigene Karriere gemacht. Er paust wilde Tiere ab und schmückt sie mit Farbverläufen aus 80er-Jahre-Farbpaletten. Dazu gibt es gruslige Clowns in schwarz-weiss. Diese Bilder hängen dann in den weissgeplättelten Wohnzimmern von Menschen, die Autogrammkarten einrahmen. In allen.
Foto: YouTube/SRF
Jürg Halter wäre so gerne ein Mensch mit Tiefgang. Um sich wenigstens selbst einzureden, dass er ein solcher ist, missbraucht er seine Social-Media-Kanäle hauptsächlich dafür, um Bilder von handgeschriebenen Weisheiten auf Glückskeks-Niveau zu veröffentlichen.
Foto: zvg/Instagram
Es hätte so gut kommen können. Missen-Titel, ein paar Moderationsjobs, Studium der Kommunikationswissenschaften im Ärmel. Doch dann war das mit dem Moderieren vielleicht doch etwas viel, wenn man ständig den Tessiner Akzent aufrechterhalten muss. Und so wurde Rigozzi hauptberuflich Markenbotschafterin. Für Similasan. Für Seat und Chocolat Frey, für SOKOLOV, Ochsner Shoes, für Quickline, für die Pizzeria Molino und Jelmoli. Für den Kredit-Anbieter Cembra Money Bank und das Highlight: Für den Pilatusmarkt. Und da Markenbotschafterin nur alte Menschen verstehen, ist sie nun auch noch Influencerin. Zusätzlich.
Foto: zvg/Sony Music
Müll bleibt Müll. In den 90er-Jahren verhalf ihm ein Trash-Format eines privatrechtlichen Senders zur C-Prominenz. Heute kleistert er musikalische Abfallprodukte zu ätzender Feelgood-Musik zusammen. Schandtaten wie «Hippie-Bus» sind der perfekte Soundtrack, um während den Sommermonaten H&M-Filialen zu bespielen, wo Leute einkaufen, deren musikalische Ansprüche noch tiefer liegen als die Preise des schwedischen Kleider-Discounters.
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Foto: zvg
Er ist alt und das muss man mitberücksichtigen – über 30 Jahre gibt es ihn. Ganze Landstriche hören sich seine haarsträubenden Fälle an und nennen ihn Kult. Sie hängen am Radio und sind offenbar weder genervt von den sinnlosen Unterhaltungen, dem unterschwelligen Sexismus, noch von den Stimmen. Doch solch künstliche Stimmen im Radio zu bringen grenzt an akustische Folter. Und auch wenn die Fälle weniger als eine halbe Stunde dauern, fühlt es sich jedesmal an wie grauenvoll lange und nervenaufreibende Stunden.
Keiner ritt die Corona-Wellen so gekonnt wie Daniel Koch. Vom biederen BAG-Beamten mauserte er sich zum temporären Liebling der Nation. Doch mit seiner Pensionierung endete sein kurzzeitiger Ruhm. Der Neurentner steckte seine Rückkehr in die Bedeutungslosigkeit schlecht weg. So klammerte er sich an jeden peinlichen Strohhalm, dem ihn doch noch etwas Relevanz zu versprechen schien. Die mitleiderregendsten Versuche, um sich im Gespräch zu halten: ein Buch über sein Leben, ein Bad im Anzug in der Aare und eine Homestory in der Schweizer Illustrierten.
Foto: pd
Musiker, Moderator, Podcaster – der umtriebige Langenthaler ist auf dem Arbeitsmarkt breit aufgestellt. Die Haupttätigkeit des Enddreissigers liegt jedoch darin, Berufsjugendlicher zu sein, der sich mit infantilem Kifferhumor über Wasser zu halten versucht. Gleichzeitig probiert Knackeboul auf Social Media krampfhaft, seiner Anhängerschaft Weisheiten zu gesellschaftspolitischen Angelegenheiten einzupredigen. Zum Leidwesen aller Beteiligten steht er sich dabei mit halbwisserischer Phrasendrescherei oft selber im Weg.
Foto: zvg/SRF
Der SRF-Mann ist glühender Anhänger des Volksschlagers. Das drückt in seinen beruflichen Darbietungen durch. Seine Kommentare halten sich mit der Tiefe des Gesamtwerks einer Beatrice Egli die Waage. Seine sprachliche Substanzlosigkeit scheint ihm nicht bewusst zu sein. Sonst hätte er es längst aufgegeben, bei jeder Liveschaltung den hoffnungslosen Versuch zu starten, beim Publikum geflügelte Wörter platzieren zu können, die sich in das kollektive Gedächtnis der TV-Nation einbrennen werden. Mit Ruefer wird auch die spannendste Partie zum Trauerspiel.
Foto: zvg
Sie war schlagfertig, witzig und auf den Punkt. Sie scheute keine Themen und wollte niemandem gefallen. Doch dann kam ein Buch und die PR dazu. Daraufhin kamen Auftritte und die PR dazu. Sie war jetzt berühmt und lernte berühmte Leute kennen. Das möchte man ihr gönnen und sich freuen, genauso wie über die Geburt ihres Erstgeborenen. Doch leider dominieren seither Eltern-Themen ihre Posts, weder neu noch witzig. Haufenweise Herzchen für Kind und Mann, für berühmte Leute, die jetzt mit ihr auf Selfies posieren. Der Biss ist leider weg. Hoffentlich nur temporär.
Foto: Gregor Fischer/Wikipedia
Das ist ein Satz. Dies ist nochmals ein Satz. Es sind kurze Sätze. Plattitüden. Und selbstbezüglich. So wie jeder Text von Constantin Seibt. Seine Lebensaufgabe besteht darin, zu beweisen, dass nicht der Journalismus zählt, sondern der Journalist hinter dem Journalismus. Seibts flapsige Fingerübungen würden nicht derart auf die Nerven gehen, wenn wenigstens mehr als heisse Luft dahinter steckte. Aber wer auf kurze, schlanke Sätze pocht und 245'983 Zeichen braucht, um einen wissenschaftlichen Begriff zu erklären, ist ein fleischgewordener Heissluftballon. Leider hat Seibt mit seinem Midlife-Crisis-Projekt «Republik» weder Demokratie noch Journalismus retten können. Bloss die eigene Brieftasche.
Foto: Wikipedia
Ist es ein kaputtes Auto? Ist es ein Elch? Ist es ein tibetischer Mönch mit Schnupfen? Nein: Es ist Faber! Wer schon im zarten Alter von 28 Jahren dahinröchelt wie ein Zürcher Niederdorf-Alki, dies in grenzsexistischen Texten zelebriert und mit schrägem, wie bessere Liftmusik klingendem Latino-Gipsy-Geblas-Gerumpel hinterlegt, wird heute zum Schweizer Exportschlager für deutsche Kommunikationsstudentinnen ohne Lebensaufgabe.
Foto: zvg/Tamedia
Wenn es etwas gibt, das Binswanger mehr liebt als Aufmerksamkeit, dann ist das sich selbst. Diese amourösen Vorlieben sorgen dafür, dass die Tamedia-Journalistin den Schweizer Medienplatz mit einem Geltungsdrang beackert, der selbst in der Weltwoche-Redaktion Gesten der Anerkennung auslösen dürfte. Dies, weil sich Binswangers Texte immer mehr den Methoden des rechtspopulistischen Wochenblatts annähern: Hauptsache, es wird gegen den sogenannten Mainstream angeschrieben. Auf Kritik reagiert die selbsternannte Jeanne d‘Arc der Pressefreiheit hingegen oft äusserst sensibel.
Foto: Instagram
Menschen, die Wert auf ihren Mittelnamen legen, sind grundsätzlich suspekt. Nicolas A. Rimoldi bestätigt diese Regel. Der Luzerner, den selbst der städtische Jungfreisinn nicht mehr in seinen Reihen wollte, entpuppte sich als Nutzniesser der Pandemie. Mit dem Verein Mass-Voll hat er sich ein Heer von Corona-Skeptiker*innen aufgebaut. Mit Vollbart und Vorliebe für Zigarren wirkt Rimoldi dabei wie ein Fidel Castro für Verwirrte.
Foto: Tatiana/Wikipedia
Seine nasal-monotone Stimme, seine Schuhe, sein blütenweisses Image: Es ist nicht sehr schwierig, Roger Federer nervig zu finden. Der Immobilienmogul jettet zwischen Schweizer Steueroase und einem Emirat, wo Homosexualität bestraft wird. Und nun wird Roger das Profitennis wohl bald aufgeben und seine ewigen Konkurrenten Djokovic/Nadal davon ziehen lassen. Wenn wir dereinst Rogers Vermächtnis durchsehen, werden wir nichts Lustiges, keinen Ausraster und nicht ein mutiges Interview von ihm finden. Nur Tränen in Wimbledon.