Spende an katholische Kirche
Du meinst, es sei cool, ein frevlerisches Leben zu führen und dem Vatikan kein Geld zu geben? Kultz-Redaktionsleiter Martin Erdmann erklärt dir, wieso du für immer in der Hölle schmoren wirst.
Martin Erdmann — 08/31/22, 08:14 AM
Braucht unser Geld für teure Bauten: Vatikan. (Fotos: Unsplash)
Glauben wird in der Politik oft über Wissen gestellt. Und das ist gut so. Was bringt schon Wissen? Wissen mag vielleicht für die Forschung und anderen modernen Humbug nützlich sein. Doch der gütige Mensch mit moralischem Kompass und Bibel unter dem Kopfkissen lässt sich nur vom Glauben leiten.
Glücklicherweise verfügt die Regierung des Kantons Luzern durchgehend über solche gottesfürchtige Prachtexemplare. In einem Akt der Nächstenliebe empfiehlt diese, 400’000 Franken in den Vatikan zu schicken, um dort eine neue Kaserne für die Schweizergarde zu bauen.
Doch Satan treibt auch in Luzern sein niederträchtiges Spiel. Denn dunkle Kräfte versuchen, diesen Beitrag an Gottes Werk zu sabotieren. Eine räudige Koalition ungläubiger Kräfte will den Geldfluss in das reine Herzen der römisch-katholischen Kirche verhindern.
Konkret: Eine ketzerische Polit-Kloake aus Linksparteien und Freidenkenden haben gegen die edle Spende das Referendum ergriffen. Jetzt liegt es am 25. September in der Hand des luzernischen Stimmvolks, zu zeigen, dass man den lieben Gott im Herzen trägt.
Ihm solltest du nicht in den Rücken fallen: Papst.
Diese sündhafte Einmischung in Gottes Wille ist das beste Beispiel für die Kurzsichtigkeit linker Politik. Anstatt diese Zahlung an den Vatikan als Investition in ein ewiges Leben im Paradies zu verbuchen, empört sie sich über Nebensächlichkeiten des irdischen Daseins. Es wird rumgeheult wegen fehlendem Geld für weltliche Überflüssigkeiten wie das Schulwesen, Kita-Infrastruktur oder Prämienverbilligungen. Wozu braucht es überhaupt Krankenkassen, wenn nur Gott dich heilen kann?
Es ist denn auch höchste Zeit, dass die Luzerner Bevölkerung zurück auf den Pfad der Gerechten findet. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass Staat und Kirche in diesem Land getrennt sind, droht sich der Kanton in einen frevlerischen Sündenpfuhl zu verwandeln. Nicht einmal mehr 60 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zur katholischen Kirche.
Die Türsteher Gottes: Schweizergarde.
Sie wissen nicht, was sie tun. Will es dieses Volk der Abtrünnigen wirklich darauf anlegen, dass in der Hölle eigens eine Luzerner Ecke eingerichtet wird? Umso wichtiger ist es, dass die gebündelten Kräfte bürgerlicher Politik versuchen, ihre Mitmenschen vor der ewigen Verdammnis zu retten – ob sie wollen oder nicht. Eine Praxis, die die katholische Kirche über Jahrhunderte perfektioniert hat. Siegt an der Urne das Gute über das Böse, wird ein Franken pro Einwohner:in an den Vatikan geschickt. Somit wäre auch für das Seelenwohl all jener gesorgt, die sich von der Liebe Gottes abgewandt haben.
Es gibt also wahrlich keine Gründe, den Vatikan nicht zu unterstützen. Wessen innere Dämonen zu dieser Frage immer noch nicht bekehrt wurden, sollte sich in Ruhe nochmals vor Augen führen, was wir dem Katholizismus alles zu verdanken haben: Wer hat uns geholfen, die Hexen loszuwerden? Wer übernimmt seit Jahrhunderten eng begleitete Kinderbetreuung? Wer setzt sich dafür ein, dass Frauen ein häusliches Leben in Obhut ihres Ehemannes führen dürfen? Wer hilft mit, sexuelle Verwirrungen zu korrigieren? Wer all das aufgeben will, stimmt am 25. September gegen die 400’000 Franken für den Vatikan.