Ratgeber
Wie Eltern am besten darauf reagieren und ab wann die Substanzen zur Sucht werden, erfahren Sie hier.
01/18/22, 10:52 PM
Cervelat essen unter Gruppendruck.
Warum steht Papa auch bei klirrender Kälte auf dem Balkon und isst eine Cervelat? Weshalb geht die Stimmung bei Familienfesten steil nach oben, sobald die Rüeblitorte aufgetischt wird? Mit der Pubertät keimt in Heranwachsenden das Interesse an den komischen, unbekannten Substanzen auf. Jugendliche sind neugierig auf Cervelat und Rüeblitorte, denn sie wurden ihnen jahrelang verwehrt. Jetzt möchten sie selbst aktiv werden und diese Dinge austesten.
Dieses Interesse ist ganz normal. Die im Verborgenen angebissene Cervelat auf dem Pausenplatz ist keine Tragödie. Der überzuckerte Sohn, der einmal mitten in der Nacht ins elterliche Haus heimkehrt, ebenso. Jugendliche müssen lernen mit diesen «Alltagsdrogen» umzugehen.
Sie müssen ihren eigenen Weg finden: Schmeckt die Cervelat? Will ich das noch öfter machen oder hat mir ein Biss gereicht? Wie viel Rüeblitorte will und kann ich essen? Vertrage ich Speck, Salsiccia und Co oder liege ich dann sonntags flach und kann deshalb nicht am Volleyballturnier teilnehmen?
Elterliche Verbote bringen absolut nichts. Umso wichtiger ist es, Cervelat und Rüeblitorte zu thematisieren. Die überessene Tochter nicht niederbrüllen, sondern wertungsfrei nachfragen: Wo warst du überhaupt? Hast du eine Cervelat gegessen? Hat es geschmeckt? Hattest du Spass?
Und dann geschickt ins Heute überleiten: Wie geht es dir jetzt? Ist dir die Cervelat wert gewesen, dass du heute den ganzen Tag flach liegst? Wie möchtest du das in Zukunft handhaben?