Wie ich einen fundierten Artikel über 50 Luzerner Jugendliche schreiben wollte, die im Darknet Drogen gekauft haben. Wie mir ein anderer zuvorgekommen ist. Und wie ich trotzdem Antworten auf offene Fragen fand.
Kilian Küttel — 08/27/20, 09:56 AM
New Journalism: Stilform des Journalismus, die in den 1960er- und 1970er-Jahren in den USA entstanden ist. Als Vertreter des Genres gelten Tom Wolfe, Truman Capote oder Hunter S. Thompson (Letzterer als Verfechter des von ihm so genannten Gonzo-Journalismus). Zum New Journalism gehören «die besondere Erzählperspektive, bei der durchaus auch die Verfasser selbst in der Story auftreten können, die meist künstlerische sprachliche Gestaltung, für die mitunter Präsentationsstrategien populärer Medien wie Fernsehen, Film oder Fotografie in den Printjournalismus übernommen werden (...)» – Tobias Eberwein, DfJV Deutsches Journalistenkolleg GmbH, Berlin, 2016.
Kapitel 1: Die Grillparty
Bevor der Motor erstarb, gab er ein versöhnliches Brummen von sich. Es klang wie das wohlige Ausatmen eines korpulenten Sachbearbeiters, der sich nach einem Arbeitstag bei der Versicherung in die heimischen Sofapolster wirft, in der Absicht, sich mit nichts anderem mehr zu beschäftigen als mit sich selbst und der Fernbedienung. Ich hatte den Zündschlüssel nach links gedreht und meinem «Ford Fiesta», Baujahr 2009, zu verstehen gegeben, dass sein Tagwerk vollbracht war – jedenfalls, was seine Kernkompetenz betraf: mich von A nach B zu bringen. Einzig das Autoradio lief noch, gespeist von einer Batterie, die irgendwo unter einer metallic-silbern-lackierten Motorhaube verborgen lag – in den Tiefen einer unbegreiflichen Welt namens Motorraum. Aus den Lautsprechern plärrte das bekannte Signet: «Zentralschwiiz ond d'Wält, kompakt und kompetänt, Radio Pilatus – Nochrechte.»
Es war der 27. September 2019, Freitagabend, 18 Uhr und ich verspürte weder den Wunsch, noch sah ich irgendeine Notwendigkeit darin, mich über die neuesten Geschehnisse in der Zentralschweiz und der Welt ins Bild setzen zu lassen. Viel eher stand mir der Sinn danach, möglichst schnell aus dem Auto zu steigen und zur Grillparty zu stossen, die meine Eltern anlässlich der bevorstehenden Pensionierung meines Vaters veranstalteten. Doch dann verlas der Nachrichtensprecher eine Meldung: Die Luzerner Staatsanwaltschaft teilt mit, einen Drogenring ausgehebelt zu haben. Sie ermittle gegen 50 Personen, mehrheitlich Schweizer im Alter zwischen 16 und 21 Jahren, aus Stadt und Agglomeration Luzern. Im Darknet hätten die mutmasslichen Täter mit einem ausgeklügelten System verschreibungspflichtige Medikamente und Drogen gekauft: Amphetamine, Marihuana, Ecstasy, Xanax – ein Beruhigungsmittel, das bei schweren Angststörungen verabreicht wird und das abhängig macht. Der Bericht enthielt ein Zitat von Jürg Wobmann, dem Chef der Luzerner Kriminalpolizei. Originalton: «Man nimmt am Morgen aufputschende Mittel, dass man überhaupt den Tag an der Schule oder an der Arbeit übersteht, muss dann am Abend sedierende, dämmernde Substanzen zu sich nehmen, dass man entsprechend herunterfahren kann und den Schlaf und die Ruhe findet. Dieser Mischkonsum ist brandgefährlich für die Gesundheit von jungen Bürgerinnen und Bürgern.»
Während des Beitrags lehnte ich mich im Fahrersitz zurück und blickte abwechselnd durch die Windschutzscheibe auf die weiss-verputzte Fassade meines Elternhauses und zum Radio – als würde mir das helfen, die Tragweite der Neuigkeiten besser einzuordnen. «Was für eine Geschichte», dachte ich. Ich betätigte den Öffnungshebel meines «Fiestas», stieg aus, liess die Tür zufallen und begab mich auf die Terrasse, wo die Stromer und Stifte des Elektrizitätswerks Schwyz den letzten Arbeitstag meines Vaters feierten. Ich setzte mich an den Festtisch, liess mir ein Bier und einen Teller mit Steak samt Hörnlisalat geben. Während mein Vater und seine Kollegen die Räubergeschichten nacherzählten, die ein 45-jähriges Arbeitsleben geschrieben hatte, schweiften meine Gedanken immer wieder ab – zum Drogenring in Luzern.
Kapitel 2: Die Fragen
Am darauffolgenden Morgen setzte ich mich in einen Stuhl auf dem Balkon meiner Eltern. Ein 26-jähriger, mittelgrosser, mittelbreiter Mann mit einer durchschnittlich ausgeprägten Affinität zur Selbstzerstörung, dessen Körper ihm seit einiger Zeit zu verstehen gab, dass er nicht mehr gewillt war, auch moderaten Alkoholkonsum ungesühnt zu lassen. Trotz des Grabenkriegs in meiner Magengegend erkundigte ich mich, was die Schweizer Presse aus der Meldung gemacht hat. Im Kern war es eine Wiederholung dessen, was das Radio bereits vermeldet hatte: die News, Stellungnahmen von Staatsanwaltschaft und Polizei und das Geschwurbel des Mannes, der im Kanton Luzern die Dienststelle Gymnasialbildung leitet. Der «Luzerner Zeitung» sagte er, es sei neu, dass Schüler Medikamente schluckten. Aber 50 Personen machten nur etwa 1 Prozent aller Kantischüler aus. Und zum Drogenring hätten ja nicht nur Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, sondern auch Berufsschüler gehört. Dennoch werde man die Lehrer auf den Medikamentenkonsum «sensibilisieren». Überhaupt sei der Kernauftrag nach wie vor das Erlangen der Matur. Kurz: Was mir serviert wurde, war wie das Steak vom Vorabend – solide. Nicht weniger, nicht mehr.
Das Schweizer Fernsehen konnte mit einem der Jugendlichen sprechen, die im Fokus der Ermittlung standen. Davon hatte ich am Tag nach Bekanntwerden des Falls allerdings nichts mitbekommen. Ich stosse erst jetzt darauf, als ich diesen Text verfasse – an einem Donnerstagnachmittag im August, an dem ein verräterisch über die Landschaft fegender Wind ein Gewitter ankündigt, und an dem die Katze auf dem Sofa neben mir Verrenkungen macht, als wollte sie sich nach einem Arbeitstag als Sachbearbeiter nur auf die Polster fläzen und von der Aussenwelt nichts mitbekommen.
An jenem Samstagmorgen Ende September nagten die offenen Fragen an mir wie eine Ratte am Stromkabel: Wie sind die Jugendlichen genau vorgegangen? Was hat sie getrieben? Vor allem aber: Wie geht es ihnen? Ich klappte meinen Laptop zu und bereute es zum ersten Mal, nicht mehr hauptberuflich Journalist zu sein, sondern den Entschluss gefasst zu haben, den Grossteil meiner Lebenszeit der kommenden Jahre in ein Jura-Studium zu investieren. Als der Laptop in meinen Rucksack glitt, verabschiedeten sich auch die Fragen aus meinem Bewusstsein. Ich hatte schlicht keine Zeit, ihnen nachzugehen. Das sollten andere tun. Bald würde eine grosse Geschichte erscheinen. Da war ich mir sicher.
«Liebe die Wahrheit, aber verzeihe den Irrtum», soll Voltaire einmal gesagt haben. In den kommenden Wochen und Monaten wartete ich auf eine Geschichte über den Luzerner Drogenring, über die Schicksale der Jugendlichen, über deren Motivation, ihr System, die Kritik an der Jugendkultur oder dem Bildungswesen, das solche Entwicklungen zulässt. Aber im Blätterwald war es ruhig – mit Ausnahme vereinzelter, kurzer Artikel und einem Bericht im «Tages-Anzeiger» vom 6. Oktober, für den der Autor mit einem Darknet-Dealer aus Luzern gesprochen und in den Herbstferien den Pausenplatz der Kanti Alpenquai besucht hatte.
Da die Konkurrenz untätig schien, fasste ich den Entschluss, mich doch noch dem Luzerner Darknet-Ring zu widmen – und zwar für meine Premiere bei Kultz.ch. Die erste Aufgabe, die sich in diesem Unterfangen stellte, war zugleich die schwierigste: Irgendwie musste ich an einen oder mehrere der 50 Jugendlichen kommen, gegen die die Staatsanwaltschaft ermittelte. Nur gibt es ein Problem: Ich bin nicht aus Luzern, kenne keine Menschen an den Berufs- oder Mittelschulen. Und ich kenne keine Menschen, die solche Menschen kennen. Was also sollte ich tun?
Kapitel 3: Die Justiz
In der Schweiz sind Gerichtsverhandlungen und Urteilseröffnungen öffentlich. So will es die Verfassung. Gleiches gilt für Strafbefehle, mit denen der überwältigende Teil der Strafsachen abgehandelt wird. Für eine gewisse Zeit liegen sie auf. Jede und jeder kann sie einsehen. Bei Einsprachen und schweren Delikten kommt es zu Verhandlungen, akkreditierte Journalisten erhalten die Anklageschriften zur Vorbereitung auf die Prozesse. In den Dokumenten stehen die Kontaktdaten der Beschuldigten. Damit wäre der Weg geebnet, an die Beteiligten zu kommen, die dem Luzerner Drogenring angehört haben und die zum Tatzeitpunkt volljährig waren. Denn dieses Prinzip der Justizöffentlichkeit gilt nur für das Erwachsenen-, nicht aber für das Jugendstrafrecht. Das war die Überlegung, als ich dem Sprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft eine E-Mail schrieb, mich nach dem Stand der Verfahren erkundigte und fragte, ob Dokumente zur Einsicht aufliegen würden. Die Mail hatte ich um 12:48 Uhr abgeschickt, die Antwort des Sprechers der Staatsanwaltschaft, Simon Kopp, traf eine Minute später ein. Die Untersuchungen seien hängig, er empfehle mir, im Sommer nachzufragen. Genau das hätte ich getan.
Kapitel 4: Babst
15. Juni, ein regnerischer Montag und der Tag vor meiner letzten Semesterprüfung. Kurz vor Mittag stiess ich im Internet auf eine Meldung, die mich zu einem Artikel der NZZ führte, der mir zuerst die Sprache ver- und dann auf das Gemüt schlug. Hauptperson war ein 19-jähriger Mann aus dem Kanton Luzern, der von seinem Leben als Drogendealer berichtete und schilderte, wie er sich im nebligen Sumpf einer Medikamentenabhängigkeit zu verlieren drohte. Titel der achtseitigen Geschichte: «Ich wollte immer high werden, richtig ausgeknockt – wie 50 Luzerner Jugendliche einen Drogenring gründeten.» Teufel, da las ich sie. Meine Geschichte. Geschrieben von: Andreas Babst. Teufel. Das war meine Geschichte. Und sie erschien eine Woche, bevor ich dem Rat der Staatsanwaltschaft folgen und mich wieder wegen der Verfahren melden wollte. Das Staunen schlug um in Neid auf diesen Babst; dann in Anerkennung; dann in Neugierde: Teufel, wie hatte er das angestellt?
Andreas Babst vermittelt das Bild eines Menschen, der lieber lange nachdenkt statt etwas Übereiltes zu sagen. Um zu verstehen, was er sagte, musste ich meinen Kopf abdrehen und ein Ohr in seine Richtung halten. Ansonsten wäre seine leise Stimme im Verkehrslärm untergegangen, der an diesem Freitagabend Ende Juni über den Aussen-Sitzplatz der Meyer-Kulturbeiz am Luzerner Bundesplatz waberte. Doch es war ohnehin nicht die Lautstärke, die Babsts Aussagen Gewicht verlieh, es war deren Inhalt. Es waren Sätze wie dieser: «Und dann erzählt er mir, dass zwei von ihnen tot sind.»
Zwei Stunden lang dauerte das Gespräch, an dessen Ende ich nicht umhin konnte, diesen 29-jährigen Rotschopf mir gegenüber zu bewundern, der trotz drückender Hitze nicht darauf gekommen wäre, seine zu den Hosen passende Jeansjacke ausziehen. Letztlich waren es zwei Dinge, die Babsts Erfolg und mein Scheitern begründeten. Erstens: Er hat wesentlich früher mit seiner Recherche begonnen als ich. Zweitens: Er hatte das, was mir fehlte – die Verbindungen in die Luzerner Jugendkultur. Und natürlich – er hatte das oft beschworene Reporterglück. Er fand eine Person, die sich ihm öffnete und noch viel mehr offenbarte, als bislang an die Öffentlichkeit gedrungen war: nämlich, dass zwei Personen aus dem Umfeld der Jugendlichen mutmasslich an ihrem Drogenkonsum gestorben waren; und dass bei zwei weiteren Toten damals noch unklar war, ob ein Substanzencocktail für ihren Tod verantwortlich war.
Kapitel 5: Antworten
Babst erklärte ausführlich, wie er vorgegangen war – und das, ohne Personendaten eines Beteiligten zu verraten oder den Quellenschutz zu verletzen. Der Grossteil des Gesprächs drehte sich aber nicht um das Bekannte, sondern um Fragen, die auch nach Babsts Recherche offen geblieben waren.
Zum Beispiel: Wieso haben die Luzerner Strafverfolgungsbehörden in ihrer Mitteilung vom September 2019 die beiden Toten mit keinem Wort erwähnt? Als ich Staatsanwaltschafts-Sprecher Simon Kopp diese Frage stelle, lautet seine Antwort:
«Eine der beiden Personen ist im Kanton Zürich verstorben, mit einer allfälligen Ermittlung waren wir also nie befasst und dafür auch nicht zuständig. Der zweite Todesfall hat sich im Kanton Luzern ereignet. Die Todesursache konnte auch auf einen Mischkonsum von diversen Substanzen zurückgeführt werden. Der Verstorbene hatte jedoch keinen direkten Zusammenhang mit der Gruppe, welche polizeilich kommuniziert wurde. Der Fall aus Zürich betraf einen Luzerner, wurde jedoch von den Zürcher Behörden untersucht. Eine Kommunikation liegt daher in deren Kompetenz und Aufgabe.»
Wieso konnten die Jugendlichen ein zwar ausgeklügeltes, aber im Kern simples System entwickeln, an ihre Drogen zu kommen? Sie mieteten Postfächer, die 24 Stunden betrieben werden und die nicht beaufsichtigt sind. Als Halter gaben sie den Namen eines Fremden an. Als der Bestätigungsbrief für die Fächer beim offiziellen Besteller eintraf, fischten sie ihn aus dem Briefkasten. Wieso führt die Post nicht ein Verifizierungssystem per SMS oder Kreditkartendaten ein, wie das andernorts auch gemacht wird?
Die Post-Medienstelle schreibt als Antwort:
«Die Nutzung von ‹My Post 24› setzt eine Registrierung mit Name und Adresse der Kunden voraus. Die Registrierung wird von der Post zusätzlich durch Versand der Login-Angaben auf dem Korrespondenzweg überprüft und verifiziert. Wenn anschliessend jedoch die Login-Angaben an Dritte weitergegeben oder von diesen gestohlen oder auf andere Weise missbraucht werden, kann dies die Post leider nicht verhindern. Ein zusätzliches Code-System mit Nennung der Handynummer oder Kreditkartendaten scheitert daran, dass die Post diese Angaben selber nicht hat und daher auch keine Überprüfungen vornehmen kann. Straftaten aufzudecken und zu untersuchen ist Sache der entsprechenden Behörden. Die Post arbeitet jedoch in solchen Fällen mit den Untersuchungsbehörden zusammen und unterstützt diese bei der Aufklärung von Delikten.»
Und schliesslich: Was sagen die Justizbehörden dazu, dass Luzerner Drogenkonsumenten und Dealer als Handelsplatz eine Telegram-Gruppe (Messengerdienst) nutzen, die jeder öffentlich einsehen kann?
Am 3. August dieses Jahres schreibt zum Beispiel ein User namens AliExpressDA: «wenn epper eppis brucht sell sich melde bin bis 11 erreichbar.» Am 5. August macht Lobo Werbung für «feini Weeds»: 4 Gramm für 50 Franken, der THC-Gehalt liege zwischen 24 und 30 Prozent. Und am 8. August will Emme Stoner wissen: «Het hie öber xannax oder so?»
Auf die Frage, ob die Luzerner Polizei Kenntnis von dieser Gruppe hat und wie man mit dem einfachen Zugang zu verbotenen Substanzen umgeht, schreibt Polizeisprecher Christian Bertschi in einer ausführlichen Antwort folgendes:
«Der Drogenhandel im Kanton Luzern bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau. Die Ermittlungen der Polizei zeigen, dass sowohl Dealer wie Kuriere die Anonymität der Vororte und die strategisch gute Erreichbarkeit des Kantons Luzern für ihre Drogengeschäfte ausnutzen. Der organisierte Drogenhandel wird immer dynamischer und hält sich an keine Kantonsgrenzen. So gibt es kaum Strafverfahren, welche sich nur auf unserem Territorium abspielen. Der enorme technische Wandel wird auch von den Drogendealern für ihre Zwecke ausgenutzt. Die strafprozessuale Beweisführung wird somit immer zeit- und personalaufwändiger. Es ist eine Tatsache, dass vor allem die Bekämpfung des organisierten Drogenhandels mangels Ressourcen durch die Luzerner Polizei nicht im erforderlichen Umfang durchgeführt werden kann. Im Jahr 2019 wurde innerhalb der Kriminalpolizei ein neuer Dienst eingerichtet, der sich mit Cyberkriminalität befasst und insbesondere auch im Web sowie in den sozialen Medien ermittelt und den Fachstellen, zum Beispiel auch der Fachstelle Betäubungsmitteldelikte, wertvolle Hinweise gibt.»
Das war die Geschichte, wie mir ein anderer Journalist mit einem grossen Artikel über den Luzerner Darknet-Ring zuvorgekommen ist; wie ich offene Fragen stellte und Antworten bekam. Bevor ich meinen Text abschicken kann, öffne ich meinen Mailaccount und sehe eine Mail der Kultz-Redaktion, die nur aus einem weitergeleiteten Anhang besteht: Die Stadt Luzern lädt zu einem öffentlichen Referat, das ein Suchtmediziner und der Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienste der Luzerner Psychiatrie halten. «Im (Alb)Traum des Rausches – Jugendliche und die Versuchung der Drogen», lautet der Titel der Veranstaltung. In der Medienmitteilung heisst es: «In den letzten Wochen und Monaten zeigte sich vermehrt, dass Luzerner Jugendliche mit verschiedensten Drogen handeln und diese konsumieren.» Diese Form des Konsums habe in Extremfällen zu gefährlichen, teils tödlichen Überdosen geführt. Bisher seien dies zwar Einzelfälle. Aber: «Angesichts des vermehrten Auftretens ist es jedoch angezeigt, Massnahmen einzuleiten: Die Bevölkerung – speziell Eltern und Lehrpersonen von Jugendlichen – soll auf die Thematik sensibilisiert werden, geeignete Unterstützungsangebote sollen bekannt(er) sein.» Der Vortrag findet heute, 27. August, im Neubad statt – auf den Tag genau elf Monate, nachdem die Ermittlungen um den Drogenring bekannt wurden.
Kilian Küttel ist bei Kultz, weil ihn die Idee packte, an einem Magazin mitzuwirken, das laut dem Co-Initianten eine «Mischung aus Titanic, Watson und Rolling Stone» werden soll. Der heute 27-jährige Journalist lebt im Kanton Schwyz.
Illustration: Benjamin Hermann